Saudischer Prinz: Friedensangebot an Israel besteht weiter
Früherer saudiarabischer Botschafter in den USA: "Wir warten, dass Israel unsere Hand ergreift"
Redaktion
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Kronberg - Das arabische Angebot eines umfassenden
Friedens an Israel besteht nach den Worten des früheren
saudiarabischen Botschafters in den USA, Prinz Turki al-Faisal,
weiter. "Die arabische Welt hat mit der (arabischen Friedens-)
Initiative (von 2002) den Rubikon von Feindschaft zum Frieden
überschritten und Israel die Hand zum Frieden ausgestreckt. Und wir
warten (weiter), dass Israel unsere Hand ergreift", sagte Al-Faisal
der Deutsche Presse-Agentur dpa im Anschluss an eine Veranstaltung
der Bertelsmann Stiftung in Kronberg bei Frankfurt.
Prinz Turki al-Faisal gehört dem inneren Zirkel der saudischen
Königsfamilie an und gilt als Mitinitiator der arabischen
Friedensinitiative. Darin hatten die Araber erstmals geschlossen
Israel eine umfassenden Frieden angeboten, wenn es sich aus allen
1967 besetzten Palästinensergebieten zurückzieht. Die Integration
Israels in "ein arabisches geografisches Gebilde" sei greifbar, sagte
Al-Turki. Die Zusammenarbeit zwischen den arabischen Staaten und
Israel könnte sich auf alle Gebiete von Wirtschaft und Politik bis
hin zu Erziehung und Wissenschaft erstrecken.
Israelis als arabische Juden
"Viele Araber sehnen sich nach der Zeit, in der ein
Friedensvertrag unterschrieben ist", sagte Al-Faisal. "Wir fangen an,
die Israelis als arabische Juden anzusehen statt einfach als
Israelis." Israel solle in einen "geografischen Rahmen (eingebunden
werden), der sich vom Persischen Golf bis zum Atlantik erstreckt."
Al-Faisal wollte sich nicht dazu äußern, welche Chancen das
Friedensangebot seiner Ansicht nach in nächster Zeit hat. "Es liegt
jetzt an den Politikern", sagte der Prinz, der derzeit ein
Forschungsinstitut der königlichen Familie leitet. "Ich bin in der
Vergangenheit zu oft davon enttäuscht worden, dass Gelegenheiten
kamen und vertan wurden". (APA/dpa)
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