Für "Frisch gekocht",

das ORF-Format, das wie viele Kochshows derzeit an akuter Einfallslosigkeit leidet, keimte die Hoffnung: Es wurde ruchbar, dass man in Zukunft auf Peter Tichatscheks erleuchtende Moderation à la "Er schneidet Zwiebel, sie schält die Kartoffel" verzichten werde. Man engagierte "Andi und Alex" (Wojta und Frankenhauser), zwei Jungköche, die in ihren jeweiligen Lokalen beweisen, dass sie ihr Handwerk verstehen.

Foto:ORF/Ali Schafler

Dann ließ man sie moderieren.

Bereits das Doppelgeplänkel zum Einstieg ist schmerzhaft wie ein Schnitt in den Finger. Dass sie sich während der Zubereitung nicht nur anblödeln – "Ja, hast du mir jetzt des Salz verzaht", "Du tauscht mir immer die scharfen Messer aus vor der Sendung" –, sondern sich in dem einen oder anderen Satz mit Lebensmittelqualitäten oder Herkünften befassen, erleichtert. Wenn's um Küchentechnisches geht, wechseln sie nahtlos ins Oberlehrerhafte: "Meh-lie-rennn!" nenne man das Wenden in Mehl, und "Pas-sie-renn!" heiße es "unter uns Insidern", wenn etwas durch ein feines Sieb gedrückt wird.

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Falls einem Zuseher etwas entgangen sein sollte,

hilft Herzblatt-Susi aus dem Off säuselnd nach: "Es gibt Birnenpüree – sowas haben Sie noch nie gegessen!" Der Appetit ist endgültig futsch, wenn sich Andi, nach "Fleischerl" und "Safterl" einem Backteigerl zuwendet, das er mit einem "Weinderl" aufgießt: "Grüner Veltliner, sortentypisch, Südhang, von einer Winzerin gelesen, die, wenn ich nochmal rein riech, blond war." (ls/DER STANDARD; Printausgabe, 15.1.2008)

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