Wien - Etwa ein Viertel aller in Wien lebenden Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sind EU-Bürger. Das geht aus der aktuellen Stadt-Wien-Publikation "MigrantInnen in Wien" hervor. Ende 2006 machte deren Anteil demnach 25,8 Prozent (82.097 Personen) aus. Erhöht hat sich vor allem die Zahl der Deutschen in Wien, nämlich im Vergleich zu 2002 um 8.000 auf 22.766. Insgesamt betrug der Anteil der Migranten an der Wiener Wohnbevölkerung 19,1 Prozent.

Der Anteil der EU-Bürger wird in Zukunft wohl noch weiter ansteigen. Denn verstärkte Zuwanderung gab es 2006 aus Rumänien und Bulgarien - also zu einem Zeitpunkt, als diese beiden Staaten noch nicht EU-Mitglieder waren. Lebten etwa 2002 exakt 4.882 rumänische Staatsangehörige in Wien, so waren es Ende 2006 bereits 8.032.

19,1 Prozent Migrantenanteil

In Wien lebten Ende 2006 insgesamt 317.991 Menschen, die nicht über eine österreichische Staatsbürgerschaft verfügten. Das entspricht einem Anteil von 19,1 Prozent. Mit 75.895 Personen stellten Zuwanderer aus Serbien und Montenegro die größte Gruppe (23,9 Prozent Anteil), es folgen Türken (39.153 Personen, Anteil von 12,3 Prozent) sowie Personen mit polnischer Staatsangehörigkeit (24.111 Personen, 7,6 Prozent).

Deutsche in Wien

Die deutschen Staatsangehörigen bilden laut dem Bericht zahlenmäßig bereits die viertgrößte Gruppe mit 7,2 Prozent (22.766 Personen). Danach folgen auf der Liste der Herkunftsstaaten Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Mazedonien. Nigerianische Staatsangehörige bilden mit 3.455 Personen die größte afrikanische Gruppe, gefolgt von Ägyptern (3.215). Asiatische Herkunftsstaaten sind vor allem China (5.640 Personen), Indien (4.620), der Iran (4.249) sowie die Philippinen (3.020).

Größte ausländische "Community" im 10. Bezirk

Die größte ausländische "Community" gibt es im 10. Bezirk (Favoriten). Dort leben 35.131 Wiener mit nicht österreichischem Pass - so viel wie in keinem anderen Bezirk. Anteilsmäßig sieht die Verteilung aber anders aus. Den höchsten Anteil verzeichnet der 15. Bezirk (Rudolfshaus-Fünfhaus) mit 31,8 Prozent. Es folgt der zweite Bezirk (Leopoldstadt) mit 27,5 und der fünfte Bezirk (Margareten) mit 26,4 Prozent. Der geringste Anteil (9,1 Prozent) findet sich in Liesing (23. Bezirk).

Die Datensammlung "MigrantInnen in Wien" wurde laut Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) nicht zuletzt darum veröffentlicht, um einen "Beitrag zur Versachlichung der Debatte" zu leisten, wie sie im Vorwort betont. Sie stelle eine wichtige Grundlage für die Messbarkeit von Integration dar. In dem Bericht werden weiters auch die Bereiche Arbeitsmarkt und Wohnsituation behandelt. (APA)