2000 hat Ákos Birkás seine abstrakte Malerei überdacht - und mit fotorealistischen Bildern begonnen: "Rote Fahne", 2007.

Foto: Galerie Knoll

In den 80er-Jahren wurde Ákos Birkás mit seinen abstrakten Kopfbildern bekannt. Mittlerweile ist er zum Realismus zurückgekehrt, den er in erzählenden Bildern wie "Rote Fahne" oder "Man at the Desk" festzuhalten versucht.

2000 hat der 1941 in Budapest geborene Ákos Birkás seine abstrakte Malerei überdacht. Er begann damals mit fotorealistischen Bildern, die er ab der Jahrtausendwende politischen, sozialen oder auch psychologischen Themen gewidmet hat.

In der Galerie Knoll sind neue Arbeiten des Künstlers zu sehen, die nicht zufällig an Medienbilder erinnern: Der Künstler verwendet Ausschnitte von Bildern aus der Werbung, den Medien oder auch von amerikanischen Pop-Ikonen und setzt diese zu neuen Kompositionen zusammen: Man sieht einen jungen Mann, der eine rote Fahne schwingt, ein kleines Kind, das unter einer Tischplatte kauert, oder drei gefährlich wirkende Männer, die auf einer verlassenen Straße einen Deal aushandeln.

Im Zuge seiner Rückkehr zum Realismus hat er aber auch das Porträt nicht vergessen, das in der Ausstellung in Form eines Halbprofils von Jacques Rancière anwesend ist. Inhaltlich packt Birkás damit die verschiedensten Themen zusammen, aber schließlich erinnert auch das Querformat seiner Bilder an moderne Flachbildschirme.

Dass der Künstler seinen neuen Malstil laufend reflektiert, hat er kürzlich wieder bei einer Eröffnung in Deutschland bewiesen. Dort reagierte er auf den Vorwurf, dass er junge Künstler kopiere, und meinte sympathischerweise dazu: "Ja, es stimmt, ich habe viel von den Jungen gelernt. Die Junge Leipziger Schule interessiert sich z. B. nicht, ob schon mal was gemacht wurde - es ist ihnen egal, sie machen etwas, wenn sie es machen wollen." (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10.1.2008)