"Vorfahren" von Spiralgalaxien wie der Milchstraße wurden mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskops entdeckt.

Bild: NASA, ESA, Caryl Gronwall/Penn State
New Brunswick - US-Astronomen um Caryl Gronwall und Eric Gawiser haben die "Vorfahren" von Spiralgalaxien wie der Milchstraße erspäht: Die neu entdeckten Galaxien sind nur ein Zehntel so groß wie die Milchstraße, haben lediglich ein Zwanzigstel ihrer Masse und ein Vierzigstel an Sternen, wie Eric Gawiser von der Rutgers-Universität in New Brunswick (US-Staat New Jersey) am Dienstag auf der Jahrestagung der Amerikanischen Astronomengesellschaft berichtete.

Die Galaxien, welche auf Bildern des "Hubble"-Weltraumteleskops entdeckt wurden, sind so weit entfernt, dass sie mit Teleskopen auf der Erde nicht von Sternen zu unterscheiden seien, erläuterten die Astronomen. Erst mit dem Weltraumteleskop habe sich die wahre Natur dieser Objekte offenbart, nämlich Regionen aktiver Sternbildung. Die große Entfernung bedeutet auch einen Blick weit zurück in die Geschichte des Universums: Das Licht der jungen Galaxien ist knapp zwölf Milliarden Jahre unterwegs gewesen. Die Astronomen sehen die Objekte damit zu einer Zeit, als das Universum erst knapp zwei Milliarden Jahre alt war.

Jeweils mehrere dieser kleinen Galaxien, manchmal mehr als zehn, haben sich im Laufe der Jahrmilliarden zu den großen Spiralgalaxien wie der Milchstraße vereinigt. Die Entdeckung dieser Vorläufer-Galaxien sei für das Verständnis des Kosmos "wie der Fund eines Schlüssel-Fossils im Pfad der menschlichen Evolution", sagte Gawiser. (APA/dpa/red)