Die katholische Kirche in Slowenien, die sich wie berichtet von ihrer 93-Prozent-Beteiligung am Telekommunikations- und Fernseh-Unternehmen T2 trennen will, würde nach slowenischen Medienberichten einen ausländischen Käufer vorziehen. In Frage käme etwa die Telekom Austria, berichtet die Laibacher Tageszeitung "Delo" am Dienstag. Die Erzdiözese Maribor (Marburg) habe zu den Österreichern ein besonders gute Verhältnis, heißt es in dem Bericht. Die Telekom Austria besitzt in Slowenien bereits den zweitgrößten Mobilfunkanbieter Si.mobil.

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Die Erzdiözese Maribor will T2 verkaufen, weil das Unternehmen nicht bereit ist, pornographische Programme aus seinem Fernsehangebot zu streichen. Dies hatte vor einiger Zeit die slowenische Bischofskonferenz verlangt. Die Erzdiözese hält 42 Prozent der Anteile an T2 über ihr Tochterunternehmen Gospodarstvo Rast, 51 Prozent sind im Besitz der Finanzholding Zvon Ena, die wiederum zur Gospodarstvo Rast gehört. Die restlichen sieben Prozent befinden sich im Streubesitz.

Keine Käufer

Zum Verkauf der Anteile soll allerdings nicht vor dem Jahresende kommen, berichtet die Wirtschaftszeitung "Finance" am Dienstag. Nach Informationen der Zeitung soll es noch keine Käufer geben, unter den Interessenten seien aber sowohl ausländische Telekommunikationsanbieter als auch ausländische Investmentbanken. Nach Einschätzung von Analysten soll der Wert des Unternehmen 350 Mio. Euro betragen, Branchenkenner würden den Unternehmenswert jedoch niedriger ansetzen.(APA)