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Stronach und Tennis-Partner Ernst Neumann.

Foto: Reuters/Zolles
Wien/Schwanenstadt - Dienstagabend ist mit Frank Stronachs Magna-Tochter Sport Management International (SMI) die grundsätzliche Einigung über die Lizenz-Abgabe erzielt worden. Nur 24 Stunden später stand das Geschäft praktisch vor dem Abschluss durch den Vorstand des Red Zac-Erstligisten SC Schwanenstadt. "Das ist nur noch ein Formalakt", sagte am Mittwoch SCS-Obmann Helmut Nussbaumer.

Laut Nussbaumer fehlt dann nur noch die Absegnung durch die Generalversammlung, die für 21. Jänner einberufen wurde. Über den Kaufpreis der Lizenz, die SMI dem SV Magna Wienerberger, dem Tabellenzwölften der Regionalliga Ost, zukommen lässt, wurde schriftlich Stillschweigen vereinbart. Stronach möchte im Süden Wiens um einige Routiniers seine jungen Spieler aus seiner Hollabrunner Nachwuchs-Akademie eine Bundesliga-Bühne und damit sportliche Zukunftsperspektiven bieten.

Projekt beendet

Warum warfen die Schwanenstädter, die in der zweithöchsten Spielklasse als Siebente überwintern, das Handtuch nach nur dreijährigem Engagement im heimischen Profi-Betrieb? Die Antwort gibt Nussbauer klipp und klar: "Fußball ist das größte Risiko-Geschäft und wir sind nicht mehr bereit, dieses Risiko zu tragen." Daher sei die Gelegenheit des Rückzugs mit SMI wahrgenommen und das Schwanenstädter Projekt beendet worden.

"Vor drei Jahren haben wir schon ein bisschen Bauchweh gehabt. Wir haben geglaubt, dass wir wirtschaftlich und sportlich mit einem Nullsummenspiel durchkommen würden. Sponsoren-Zusagen sind aber immer wieder ausgeblieben und andererseits haben wir auf dem Weg zum Vizemeistertitel 2007 viele Punkteprämien zahlen müssen", nannte der SCS-Manager zwei Gründe. Trotz der Erfolge blieb die Zuschauer-Resonanz unter den Erwartungen. "Wir haben mit einer Fan-Familie und ein einem Stock von 1.500 Besuchern gerechnet."

Rückzug auf regionale Ebene

Wie im Vorjahr Pasching, zieht sich auch der SC Schwanenstadt, der am 16. März 1946 das Licht der Fußball-Welt erblickt hat, nach drei Jahren wieder auf die regionale Ebene zurück. Jetzt wird die Abkehr vom Vereins- zum Regional-Denken vollzogen. "Wir haben diesen Schritt lange überlegt, haben lieber ein Derby gegen einen Verein aus unserem Umgebung", gestand Nussbaumer, dem mit dem Nachbarn FC Vöcklabruck ein Großclub vorschwebt.

Kontakt mit dem Lokalrivalen, der in der Regionalliga mit acht Punkten Vorsprung führt und damit vor dem Aufstieg in die Red Zac-Liga steht, habe es schon gegeben. Der SCS könnte unter Umständen in der Landesliga als Amateur- bzw. "Farm"-Team spielen, junge Talente fördern, ihnen Spielpraxis geben und so an den voraussichtlichen Erstligisten Vöcklabruck heranführen. "Aber dazu sind noch viele Gespräche mit den Verantwortlichen zu führen", erklärte Nussbaumer der APA.