Fidschi - oder Fiji - liegt östlich von Australien und nördlich von Neuseeland auf dem 18. Breitengrad. Das ganze Jahr über herrschen angenehme Temperaturen. Allerdings ist von November bis März Hurrikane-Saison, zu der das Wetter sehr ungemütlich werden kann.

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Air New Zealand fliegt ab Wien über Los Angeles nach Nadi (wird Nandi ausgesprochen) in Fidschi. Nadi liegt im Nordwesten von Viti Levu, der Hauptinsel von Fidschi. Air Fiji bedient die beiden großen Städte der Hauptinsel sowie verschiedene Inseln im Umland. Zeitaufwändiger, aber dafür um vieles spannender, ist die Fahrt mit dem offenen Bus quer über die Insel.

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Wieder andere Inseln, wie die Insel Beqa im Süden von Viti Levu, erreicht man ausschließlich mit dem Boot. Die Fahrt geht entlang des Rewa-River nahe Nausori (im Bild) und führt dann hinaus aufs Meer.

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Um die Hauptinsel Viti Levu zu erkunden, mietet man am besten einen Leihwagen. Auf den wichtigsten Straßen in Stadtnähe und in den Städten gibt es alle paar Kilometer Kontrollpunkte, die zur allgemeinen Sicherheit nach dem Militärputsch 2006 errichtet wurden. Hier muss besonders langsam gefahren werden.

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Die Fahrt mit einem der qualmenden Autobusse, die mit Diesel betrieben werden, ist auf jeden Fall ein Abenteuer. Der einzige Ein- und Ausstieg befindet sich vorne beim Fahrer und ist so schmal, dass die oft gut genährten FidschianerInnen kaum bei der Tür herein kommen. Jeder Platz ist besetzt und es kann ziemlich eng werden. Dazu ist es heiß und stickig. Der Motor scheppert und kracht und beim Bergabfahren nutzen die Fahrer die Gunst des Gefälles, was die alten Busse mit Rattern und Schütteln quittieren.

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Aber nicht nur die Rauchwolken ausstossenden Busse sondern auch die Landschaft von Viti Levu ist atemberaubend. Ein wenig österreichisches Bergtal, ein wenig afrikanische Großlandschaft, dazwischen Schotterwege und Hütten. Am Straßenrand stehen Menschen und winken oder rufen "Bula" (Mbula) - also "Hallo"!

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Man liebt Marken und das Logos. Die kleinen Läden entlang der Straßen sind knallbunt bemalt und überall prangen riesige Firmensignets.

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Markentreue par Excellence. Der Maggi-Würfel im Großformat und, damit man ihn nicht übersieht, eine riesige Werbetafel davor.

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Wo "Peanut Ruffs" drauf steht muss ja wohl auch "Peanut Ruffs" drin sein ...

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In ihrem Inneren sind die Läden wahre Paradiese für alle, die gerne Stöbern. Vom Zuckerl bis zum Tennisschläger gibt's hier alles zu kaufen. Die Ladeninhaber sind fast ausschließlich Inder, die die Geschäfte in Fidschi in der Hand haben.

Und Maggi scheint überhaupt eine der absoluten Lieblingsmarken in Fidschi zu sein.

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Melanesier und Inder haben wenige Berührungspunkte. Die extrovertierten Melanesier können mit den sachlichen Indern nicht viel anfangen und die Inder bleiben lieber unter sich. Wo sie sich dann doch treffen ist am Markt von Suva, wo beide sowohl ver- als auch einkaufen. Hier wird Maniok angeboten, eine stärkehaltige Knollenpflanze, die ähnlich der Kartoffel zubereitet werden kann.

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Diese Melanesierinnen verkaufen ihre selbst gemachten Snacks vor der Markthalle.

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Der Fischreichtum des Pazifischen Ozeans versorgt die Fidschianer mit allem, was das Meer zu bieten hat. Hier etwa werden die hübschen, schillernden Papageienfische gleich bündelweise verkauft. Eigentlich begegnet man diesen schönen Tieren beim Schnorcheln am Riff und sie sehen auf dem Verkaufstisch vergleichsweise traurig aus.

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Orangen, Bananen, Brotbaumfrucht, Mangos, Papayas, Ananas und noch vieles mehr wächst hier vor der Haustüre und wird täglich frisch zum Verkauf angeboten.

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Scharf, mild, süss, rot, gelb, braun - der Handel mit Gewürzen in allen nur vorstellbaren Variationen ist das Geschäft der Inder.

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Kava hingegen wird hauptsächlich von den Melanesiern verkauft - obwohl es alle in Fidschi trinken. Aus den Wurzeln eines Pfefferstrauches wird ein Getränk hergestellt, das beruhigend, schmerzstillend und angstmindernd wirkt. Kava hat eine lange Tradition in Fidschi. Ursprünglich war es nur für Zeremonien der Dorfältesten bestimmt, die im Rahmen eines aufwändigen Rituals bei ganz bestimmten Anlässen aus der Kava-Schale tranken. Heute wird es überall konsumiert.

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Im Supermarkt gibt's dann alles, was eine Verpackung braucht ...

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... oder auch nicht. Tiefkühlgemüse mit Eiskruste zum Schaufeln.

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Fidschis Geschichte ist eng mit dem Zuckerrohr verbunden. In dem tropischen, feuchtheißen Klima gedeihen die Pflanzen hervorragend. Und Zuckerrohr hat auch die Inder als billige Arbeitskräfte nach Fidschi geholt. Inzwischen haben viele das Land wieder verlassen. Zur Zeit sind etwa 45 Prozent der Einwohner Inder. Heute lebt etwa ein Viertel der Fidschianer vom Zuckerrohr, das vor allem im Osten von Viti Levu angebaut wird.

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Noch heute fährt durch Lautoka der Zuckerrohrzug. Ein kleiner Lastenzug auf wackeligen Schienen, der das Zuckerrohr von den Feldern zu den Mühlen transportiert. Für den Personenverkehr wurde er leider nicht konzipiert, dabei wäre es für Fidschi ein Gewinn, wenn vor allem die qualmenden Busse von den Straßen verschwinden würden.

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Beqa ist eine Insel südlichwestlich von Suva. Man gelangt nur mit dem Boot hierher (außer man begibt sich in eines der Luxus-Resort und leistet sich einen Helikopter). Auf Beqa gibt es keine Straßen.

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Das Lawaki Beach House ist eine kleine Unterkunft, die von einer Schweizerin - Christine - und einem Fidschianer - Sam - betrieben wird. Es gibt zwei "Bures" (Häuser), ein "dormitory" (Schlafhaus mit sechs Betten) sowie die Möglichkeit, sein Zelt aufzustellen. Hier ist man alleine, keiner stört die Ruhe, der Strand vor der Unterkunft ist endlos lang, einsam, unberührt und sauber. Das Riff ist voll mit Korallen, Fischen, Muscheln und ein Schnorchel- und Tauchparadies.

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Vom Lawaki aus können die umliegenden Dörfer besucht werden. Es wird erwartet, dass man einen Sulu trägt. Der Sulu ist das traditionelle Beinkleid der Männer, Frauen tragen Kleider oder Röcke. Weiters wird erwartet, dass man Sonnenbrille und Kopfbedeckung abnimmt. Brille und Hut trägt nur der Dorf-Chief. Vor dem Betreten eines "Bure" (Haus) müssen die Schuhe ausgezogen werden.

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Nach dem man, begleitet von mindestens zwei Personen, durch das Dorf geführt wurde, gibt's Kava, als Willkommensgruß und als Zeichen des Respekts. Das Kava muss bezahlen. Auch die Führung und das Meke (die Tanzvorführung) sind nicht umsonst. Und eigentlich gehört es sich auch, Kava als Geschenk mitzubringen. Das Geld wird für Baumaßnahmen im Dorf verwendet oder für den Kauf von Schulbüchern, Medikamenten und anderer notwendiger Dinge. Hier sieht man, wie Kava zubereitet wird.

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In jedem Dorf gibt es ein Versammlungshaus. Hier trifft man sich zum Feiern und Tanzen, hier werden wichtige Dinge besprochen und diskutiert und hier werden Entscheidungen getroffen. Es ist das Zentrum der Dorfgemeinschaft.

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Die Kinder sind immer mitten drin im Geschehen. Ein Meke baut sich langsam auf und steigert sich, bis alle Beteiligten begeistert singen, klatschen und tanzen. Dann bebt der Boden, alle sind schweißnass und selbst die steifsten Touristen können sich nicht mehr am Boden halten und machen mit.

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Die Kinder lernen von Anfang an die traditionellen Tänze und Lieder. Sie machen einfach mit und werden von Mal zu Mal präziser. Und sie haben wahnsinnig viel Spass dabei, laut zu singen, im Rhythmus zu klatschen und mit den Füßen zu stampfen.

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Das Meer und der Dschungel sind Spielplatz für die Kinder, die hier stundenlang in der Bucht im Schlamm plantschen oder bei Flut schwimmen und tauchen.

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Tiere gibt es natürlich auch jede Menge. Allerdings nichts, was giftig wäre, beissen oder würgen würde. Landkrabben kommen erst in der Dämmerung aus ihren Erdhöhlen und wenn man mit einer Taschenlampe in der Dunkelheit losgeht, begegnet man wirklich imposanten Riesenexemplaren. Stocksteif bleiben sie im Lichtkegel stehen. Sie verschwinden aber bei der kleinsten Bewegung blitzschnell wieder unter der Erde.

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Aga-Kröten (siehe wikipedia.org) sind Bio-Invasoren und auf der ganzen Insel treten sie in Massen auf. Sie hocken einfach im Gras, gehen nicht zur Seite, hüpfen auch nicht davon und wenn man nicht genau schaut, wo man hin steigt, kann es durchaus passieren, dass man auf diese etwa zehn Zentimeter großen Tiere drauf tritt. Ihr Haut sondert ein giftiges Sekret ab, weshalb man den Kontakt meiden sollte.

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Ebenfalls in der Dunkelheit begegnet man Landeinsiedlerkrebsen von imposanter Größe. Mit ihren flirrenden Fühlern und schabenden Krallen und der Angewohnheit, einfach alles zu fressen - inklusive verletzter Artgenossen - sind sie nicht gerade die Sympathieträger der Insel.

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Flughunde sind die einzigen Landsäugetiere, die von Natur aus auf Fidschi leben. Im Gegensatz zu den Einsiedlerkrebsen schaffen sie es im Handumdrehen, Begeisterungsstürme auszulösen wenn sie sich bei Einbruch der Dämmerung aus dem Dschungel schälen und ihre Runden drehen. Mit den kleinen Schnauzen, den winzigen Ohren und dem seidigen Fell sind sie einfach unwiderstehlich.

Und wieder Kava. Das gibt's nämlich auch bei Christine im Lawaki.

Da holt sie dann die Bastmatte heraus und setzt (oder "hockt") sich mit den Gästen auf die Wiese. Es wird geratscht und getrunken, gelacht und philosophiert bis in die Morgenstunden. Die Luft hat 28 Grad, die Brandung schlägt im immer gleichen Rhythmus auf das Riff und ein klarer Himmel ermöglicht die Suche nach dem Großen Wagen. Irgendwann kommt man dann drauf, dass man da lange suchen kann ...
Christine ist übrigens die mit der blauen Hose und dem schwarzen Shirt.

Die Mangroven werfen jeden Morgen ihre Blüten ab. Wie Glasfaserlampen leuchten diese zarten Gebilde in der Sonne, ehe sie kurze Zeit später verwelken und zusammenfallen. Aber kein Grund traurig zu sein: Morgen früh gibt es neue.

Wenn man hinter dem Lawaki den Hügel hinauf klettert, hat man von oben aus einen herrlichen Blick auf Beqa - zumindest auf Teile davon. Hier etwa ist eine weitere Bucht zu sehen, in der ebenfalls ein Dorf steht. Die Vegetation ist üppigst, sattgrün und es dampft überall zwischen den Blättern. Moskitos sind natürlich ständige Begleiter und ein guter Insektenschutz sollte schon ins Gepäck - auch wenn er manchmal nicht hilft.

Wenn in einem Dorf in Fidschi etwas ansteht, dann werden immer noch die Trommeln geschlagen. Sie rufen die Bewohner zusammen.

Es war nicht möglich, ein Foto zu machen, wo er nicht drauf ist. Sobald sich ein Objektiv auf eine Stelle hinbewegt, ist er plötzlich da, um in die Kamera zu lächeln. So schnell kann man gar nicht abdrücken. Hier lehnt er sich (oder ist es umgekehrt?) gegen eine Kochhütte. Gekocht, geduscht und sonstiges wird außerhalb der Häuser. Die Häuser selber sind mit Bastmatten ausgelegt, mit bunten Stoffen geschmückt und werden penibel sauber gehalten.

Das ist wohl eine Art Abstellraum. So bauen die Fidschianer ihre traditionellen Häuser - obwohl das hier nicht gerade das schönste Exemplar ist. Palmblättern und Pandanus-Blättern bilden die Wände und das Dach. Wenn irgendwo eine undichte Stelle ist, gibt man einfach neue Blätter drauf. Übrigens: hier war ich schneller mit dem Fotografieren und er hat sich ein bisschen geärgert.

Und das bleibt übrig, wenn ein "Bure" (Haus) nicht mehr bewohnt wird: nichts. Alles verrottet im Dschungel, es bleiben keine Problemstoffe oder Sondermüll zurück. In Beqa ist Müll überhaupt noch kein großes Problem, weil die Menschen vor allem Selbstversorger sind und nicht täglich Verpackungsmaterial auf die Insel karren. (ham)