Grafik: DER STANDARD
Wien - Staatsoperndirektor Ioan Holender machte ihm Platz eins nicht streitig: Auch 2006 war Wilfried Seipel der bestverdienende Kulturmanager des Bundes. Der Chef des Kunsthistorischen Museums erhielt laut einer Erhebung des Rechnungshofs 260.000 Euro. Die KHM-Ausgliederung und die Übernahme des Völkerkunde- wie des Theatermuseums sorgten für gewaltige Gehaltssprünge: 1999 hatte Seipels Salär 154.800 Euro betragen. Es stieg binnen acht Jahren daher um 105.200 Euro beziehungsweise 68 Prozent.

Die größten Zuwächse gegenüber der letzten RH-Erhebung (für das Jahr 2004) gab es bei Gerbert Frodl in dessen Abschiedsjahr als Direktor der Österreichischen Galerie (plus 44.300 Euro), Albertina-Geschäftsführer Klaus Albrecht Schröder (plus 23.600 Euro) sowie den Schloss-Schönbrunn-Chefs Wolfgang Kippes und Franz Sattlecker (plus 22.100 Euro). Im Standard-Ranking - siehe Grafik oben - gibt es daher einige Veränderungen: Klaus Bachler (Burgtheater) fiel vom dritten auf den fünften Platz zurück, Johanna Rachinger (Nationalbibliothek) vom sechsten auf den neunten.

Das Ranking ist aber leider lückenhaft: Die Stadt Wien weigert sich weiterhin, die Gehälter anonymisiert (wie der Rechnungshof) offenzulegen. Einige Intendanten und Direktoren würden in der Liste ganz oben zu finden sein, darunter Luc Bondy (Wiener Festwochen), Herbert Föttinger (Josefstadt), Michael Schottenberg (Volkstheater) und das Leitungstrio der Vereinigten Bühnen Wien. Generaldirektor Franz Häußler verdiente bereits in den späten 90ern bis zu 363.000 Euro jährlich. (Thomas Trenkler, DER STANDARD/Printausgabe, 28./29.12.2007)