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Die Top Drei der Abfahrt in St. Anton

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Die zweitbeste Österreicherin: Nicole Hosp.

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St. Anton - St. Anton war am Freitag fest in nordamerikanischer Hand. Bei der Weltcup-Abfahrt der Damen setzte sich Lindsey Vonn (USA) in 1:32,00 Minuten vor Kelly Vanderbeek (CAN/+0,36 Sek.) und Julia Mancuso (USA/0,38) durch. Für die ÖSV-Damen gab es ausgerechnet im einzigen Speed-Rennen der Saison auf heimischem Boden das schlechteste Abfahrts-Ergebnis seit 1. Dezember 2006 (Lake Louise).

Götschl fuchsteufelswild

Die im Training sehr starke Maria Holaus belegte als beste Österreicherin Rang fünf, Nicole Hosp übernahm mit Platz sechs die Führung im Gesamt-Weltcup. Marlies Schild wurde Neunte und "Speed-Queen" Renate Götschl war nach Platz 13 fuchsteufelswild und verließ nach erledigter Dopingprobe kommentarlos den Zielraum. Am Samstag findet mit der Super-Kombi (Abfahrt 11 Uhr, Slalom 14 Uhr) das letzte Weltcup-Rennen vor Weihnachten statt.

Vonn überrascht

Die 23-jährige Vonn hat mit ihrem neunten Weltcup-Sieg, dem zweiten der Saison in der Abfahrt, die Führung im Abfahrts-Weltcup ausgebaut und ihre aktuelle Vormachtstellung in der Königsdisziplin untermauert. Und das, obwohl die Vize-Weltmeisterin alles andere als fehlerfrei unterwegs war. "Ich habe gleich im oberen Teil einen unglaublichen Fehler gemacht. Dann habe ich einfach nur noch Gas gegeben, vor allem den unteren Abschnitt habe ich im Gegensatz zum Training sehr gut erwischt. Dass sich der Sieg ausgehen würde, habe ich aber niemals gedacht."

Holaus zum vierten Mal in den Top-10

Holaus war nach den Plätzen 1 und 2 in den Trainings am Dienstag und Mittwoch in den absoluten Favoritenkreis aufgerückt. "Ein bisschen habe ich schon mit dem Stockerl spekuliert. Aber mit einem fünften Platz muss ich zufrieden sein", meinte die 24-Jährige, die in ihrer siebenten Weltcup-Abfahrt zum vierten Mal in den Top-10 landete. "Außerdem bin ich erstmals beste Österreicherin, das klingt schon ganz gut."

Ihr Sturz im Abschlusstraining hat aber anscheinend doch etwas an Holaus genagt. "Da hatte ich die Einfahrt zum Eisfall verhaut. Das wollte ich heute anders machen und dadurch habe ich den Schwung abgestochen," sagte sie. Ein beachtliches Ergebnis lieferte auch Niki Hosp trotz ihrer Fußprellung ab. Was ihr auf das erste Stockerl-Ergebnis im Weltcup in der Abfahrt noch fehlt? "Routine und Erfahrung. So wie Lindsey Vonn den Zielhang genommen hat, das muss man sich erst einmal zutrauen."

Görgl: "Total verschissen"

Dass die Tirolerin die Weltcup-Führung übernommen hat, zählte für sie eher wenig: "Das ist nicht wichtig, morgen ist wieder ein Rennen und da kann sich alles wieder ändern." ÖSV-Chefcoach Herbert Mandl nahm die "Niederlage" gefasst zur Kenntnis: "Das kann passieren, vor allem wenn unsere schnellsten Läuferinnen Götschl und Görgl auslassen. Der Rest des Teams hat ein sehr gutes Rennen gezeigt." Elisabeth Görgl ("Ich hab es oben total verschissen") wurde nur 26.

Und Mandl ist sich für die Super-Kombi sicher: "Da werden wir um den Sieg mitfahren." Anja Pärson hat nach dem Sprung über den Eisfall (78 Prozent Gefälle) einen Stich im Knie verspürt und brach die Fahrt daraufhin ab. Doch die schwedische Doppel-Siegerin von St. Moritz absolvierte danach gleich wieder ein Slalom-Training und will am Samstag an den Start gehen.

Hitzfeld beeindruckt

Unter die rund 5.000 Fans hatte sich am Freitag überraschend auch Fußball-Startrainer Ottmar Hitzfeld gemischt. Der Coach des deutschen Rekordmeisters Bayern München macht derzeit in Tirol Skiurlaub, schaute sich an der Seite von Österreichs Skilegende und Strecken-Namensgeber Karl Schranz erstmals live vor Ort ein Skirennen an und war danach sichtlich angetan: "Es ist beeindruckend, wie sich die Damen da mit Geschwindigkeiten jenseits von 100 km/h die Piste runterstürzen. Man muss den Hut ziehen, da habe ich größten Respekt."

Zu den Gerüchten um einen möglichen Sensationstransfer im kommenden Sommer zum ÖFB-Meister Red Bull Salzburg meinte Hitzfeld nur: "Das sind nur Schlagzeilen. Da ist bis jetzt gar nichts dran." (APA/red)