Foto: Infineon
Der Elektronikhersteller Infineon hat eine spezielle Diode entwickelt, die als Blitzableiter in elektronischen Geräten dient und die empfindliche Elektronik vor Überspannungen schützt. Bei dem Bauteil handelt es sich um eine TVS-Diode (Transient Voltage Suppression), die mit ihren Abmessungen von 0,6 mal 0,3 mal 0,3 Millimeter kleiner als ein Zuckerkristall und laut Infineon das kleinste Bauelement seiner Art ist. "Die Aufgabe dieser Diode ist es, Strom erst ab einer gewissen Spannung zu leiten. Dann reagiert die Komponente jedoch innerhalb einer halben Nanosekunde", erklärt Infineon-Sprecher Reiner Schönrock die Funktionsweise im Gespräch mit pressetext.

Reibung

Elektrostatische Entladungen sind vor allem an Wintertagen mit trockener Heizungsluft häufig. Sie entsteht zumeist durch Reibung von Kleidung an anderen Stoffen, beispielsweise einem Stuhl. Diese durchaus unangenehmen, jedoch für den Menschen völlig ungefährlichen kleinen Blitze sind von beeindruckenden Zahlen geprägt. Derartige Entladungen enthalten Spannungen von bis zu 15.000 Volt und Stromstärken von bis zu 50 Ampere. Schlagen diese Blitze jedoch in elektronische Geräte wie das Mobiltelefon ein, so können die enthaltenen Chips zerstört werden.

Auch in anderen mobilen Endgeräten

Die TVS-Dioden werden je nach Spannung, die in einem Gerät verwendet wird, konstruiert. "In einem Mobiltelefon mit fünf Volt Betriebsspannung werden Dioden verbaut, die bis fünf Volt isolieren. Steigt die Spannung nun plötzlich auf 20 Volt oder höher an, so leitet die Diode den Überschuss binnen kürzester Zeit an das Gehäuse des Geräts ab und schützt somit die Elektronik", erläutert Schönrock. Infineon will die Neuentwicklung künftig an die Elektronikindustrie verkaufen, damit diese den Blitzschutz in Mobiltelefone, Fotoapparate, Videokameras und MP3-Player integrieren. Ein entscheidender Vorteil für die Elektronikhersteller ist die geringe Größe der Diode, denn sie nimmt im Gerät kaum Platz weg. (pte)