Das Beste vorweg:

In der ersten Ausgabe von „Rat mal, wer zum Essen kommt“ erfahren wir absolut nichts über Joesi Prokopetz’ Stuhlkonsistenz. Das ist nicht selbstverständlich, denn Gastgeberin der neuen ORF-Reihe ist am Samstag um 19 Uhr Sasha Walleczek, die ATV-Ernährungsexpertin

Foto:ORF/Hubert Mican

"Rat mal, wer zum Essen kommt"

entstand als Ableger von "Wie bitte?", der Jugendinfoleiste, die ab 8. Jänner dienstags um 23.30 Uhr zu sehen ist. Das neue „Rat mal ...“ ist noch mehr Dokusoap und kriegt durch abseitige Nebenhandlungen zusätzlichen Witz: Walleczek legt beim Einkauf "Bio-Bier" ins Wagerl. Prokopetz freut sich auf der Fahrt zur Gastgeberin auf "eine schlanke Wohnung".

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"Wie bitte?"

hatte ja nur einen Fehler, dass es zwischen Kaufserien im falschen Programmumfeld platziert war. Das Magazin, das für den ORF leicht so unverwechselbar hätte werden können, wie Sasha Walleczek für ATV, ins späte Nachtprogramm zu verschieben, entbehrt jeder unternehmerischen Vernunft.

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Zwischen Walleczek und Prokopetz

läuft so weit alles rund. Sie verbreitet routiniert schmallippige Wahrheiten ("Ich mag's nicht, wenn ein Mann eine bessere Figur hat als ich."), er schwankt zwischen Opportunismus und Rebellentum ("Was früher Gruppensex war, ist heute ,Rudelkochen‘.").

Insgesamt merkt man die sorgfältigere Ausarbeitung,

die gewürzt ist mit einem gerüttelt Maß an Frechheit. Der fehlende Standesdünkel, Frau Walleczek vom Konkurrenzsender zu holen, ist für sich schon sympathisch. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 15./16.12.2007

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