Ein bisserl kurz, aber nicht schlecht. So ließe sich der erste neue "Club 2", der am Mittwoch immerhin 174.000 Zuseher vor den Geräten bannte, zusammenfassen. Gastgeber Rudolf Nagiller lud zum Gedankenaustausch über die "Medienfabriken", also zum lauten Nachdenken darüber, wie sehr "Meinungsmanufakturen" das Denken der Medienkonsumenten beeinflussen.

Foto: ORF/Ali Schafler

Marlene Streeruwitz eröffnete etwas wirr mit einer bürgerlich-elitär anmutenden Fürsprache für einen "höheren Preis", um an Information zu kommen. Sie sprach von "Ablöse" für Wissen, meinte aber offenbar bloß den Tauschwert und dass durch einen höheren Preis die Redaktionen von Medien besser aufgestellt wären. Oder so ähnlich. Nagiller sinngemäß: "Glauben Sie, dass die Zuseher Sie jetzt verstanden haben?"

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Ihr wurde – auch schon ein wenig platt – die "Demokratisierung der Medien" im Internetzeitalter entgegengehalten. Eva Dichand, Herausgeberin des Gratisheftchens "Heute", nannte in der Hitze der zu formulierenden Wörter "Die Zeit" ein Boulevardblatt, und in all dem war's ein bisserl wie früher. Nicht die Welt, aber bei weitem nicht so öde wie die anderen ORF-Diskussionssendungen.

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Schon die Zusammensetzung der Runde war von vergleichsweise großer Fantasie und Frische – und Nagiller ihr souveräner Mittler, der allerdings nach knappen 80 Minuten abbrach. Das war im Vergleich zum mythischen "Früher" schon sehr kurz, vielleicht aber auch einfach nur angemessen. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 14.12.2007)

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