Oh du fröhhhhhhhhh...

Einst ein sozial geächtetes Wesen, hat der gemeine Geek mittlerweile die Weltherrschaft errungen. Wer will schon widersprechen, dass die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page heutzutage eine stärkere Auswirkung auf unser Leben haben, als so manche MinisterInnen. (Ok, ich seh schon, das muss belegt werden. Also: Wie viele Dinge fallen der geneigten LeserInnenschaft aus der Amtszeit von Verkehrs- und Technolgieminister Mathias Reichhold ein? Na???).

TV

Ein kultureller Shift, der sich natürlich längst auch schon im Fernsehprogramm manifestiert hat: Kriminalfälle werden heutzutage nicht mehr von Haudrauf-Typen wie "Schimanski" gelöst sondern von den einst unscheinbaren Mathematik- (numb3rs) oder Forensik-Nerds (alle anderen derzeit laufenden Serien. So circa halt.) der Welt.

Schleimen

Insofern ist es um so wichtiger sich mit den entsprechenden Personen gut zu stellen. Und was würde sich so knapp vor Weihnachten besser dazu eignen, als eine ordentliche Portion Ehrerbietung in Form von passender Eigentumsübertragung. Heißt: Geschenke.

Tipps

Das Problem dabei ist das Wörtchen "passend", schließlich ist es für Außenstehende nicht immer ganz leicht, sich in die Gedankenwelt der Geeks zu versetzen und das "richtige" Präsent zu finden. Mit einem gewissen – natürlich rein professionell motivierten – Grundwissen in diesem Bereich ausgestattet, übernimmt der WebStandard auf den folgenden Seiten einmal mehr seine soziale Verantwortung in diesem Bereich. Auf geht's!

Foto: Lego

Pleo

Gerade noch wollte uns Arnold Schwarzenegger mit kaum verklausulierten Aufklärungsfilmen vor der sich aufbäumenden Gefahr warnen – schon scheint es zu spät zu sein: Die Roboter übernehmen unseren Planeten. Freilich hat sich der Governator in einem nicht unwesentlichen Detail ganz gehörig geirrt: Denn wenn die Maschinen ausrücken, die Menschheit zu versklaven dann passiert das nicht mit Waffengewalt sondern mit großen runden Augen – sind ja auch nicht blöd, die binären Overlords.

Dinosaurier

Der derzeit wohl ultimative Ausdruck dieser hinterhältigen Bestrebungen nennt sich Pleo: Ein Mini-Dinosaurier (genau genommen: ein Camarasaurus), der alles was es bisher im erschwinglichen Bereich als Spielzeugroboter gab, um Welten schlägt. Neben dem schnuckeligen Äußeren soll vor allem seine künstliche Intelligenz dafür sorgen, dass er den BesitzerInnen so richtig ans Herz wächst (hinterhältig!).

Schmerz

Dank einer Vielzahl von eingebauten Sensoren kann er auf Streicheleinheiten, aber auch auf "Schmerz" reagieren. Seine Entwicklung erfolgt individuell je nach den getätigten Erfahrungen, nach einer gewissen Zeit soll also kein Pleo so wie der andere sein.

Kontrolle

Immerhin eine Restkontrolle bleibt: Der Hersteller will künftig Softwareerweiterungen für den Pleo anbieten, und das "Hacken" des Terminator-Vorboten aktiv unterstützen. Mit SD-Slot und USB-Anschluss sind die Voraussetzungen dafür ja bestens gegeben. Rund 350 US-Dollar kostet der Pleo bzw. soll kosten, momentan haben nämlich erst wenige Ausgewählte einen bekommen, aber so eine Vorbestellung ist ja auch was Schönes.

P.S.: Wer noch daran zweifelt, dass der Trick mit dem schnuckeligen Aussehen tatsächlich funktioniert und es entsprechend möglich ist, Mitleid mit einem Roboter zu empfinden, dem sei das verlinkte Video ans Herz gelegt. (Achtung: Nichts für zartbesaitete Naturen!)

Foto: Hersteller

Hymini

Hoher Stromverbrauch? Ich? Nöööö.... Schließlich kompilier ich doch eh alle meine Programme selbst, um sie möglichst optimiert (=stromsparend!!!) laufen zu lassen. Wie? Das rentiert sich nicht? Öhhhmmmmm....

Öko

Wer gerade keinen Garten zur Verfügung hat um Gewissensberuhigungswälder anzulegen, der braucht andere Möglichkeiten, um die Nerd-typisch reichlich belastete Ökobilanz (Stichwort: private Serverfarm) aufzubessern. Und da kommt der Hymini gerade recht.

Aufladen

Das Gerät bietet grüne Energie pur: Sowohl über Solarzellen als auch per Wind (!) kann der Hymini aufgeladen werden, um die solcherart gespeicherte Energie später wieder an die versammelte Gadgetschar abzugeben.

Kabel

Und sollte mal weder Wind noch Sonne aufzutreiben sein, so lässt sich der rund 50 US-Dollar teure Hymini noch immer ganz konventionell per Steckdose füttern. Sonderlich "grün" ist das dann zwar nicht mehr, aber man kann es ja als alternative Existenz in Form einer Ersatzbatterie betrachten. Zwei Geräte in einem also. Quasi.

Foto: Hersteller

Wowwee Flytech Dragonfly

Wer sich keinen Pleo leisten kann oder will, aber trotzdem schon immer mal einen privaten Mini-Roboter sein eigen nennen wollte, dem bieten sich glücklicherweise eine Reihe von kostengünstigeren Alternativen. Vor allem der US-Hersteller Wowwee tut sich dabei mit seiner Palette an Roboter-Modellen hervor.

Libelle

Neben einem Pandabären und dem "Roboquad" gehört dazu auch die "Flytech Dragonfly": Einer Libelle nachempfunden präsentiert sie sich als Flugobjekt der etwas anderen Art, was ja schon mal kein Nachteil sein kann. Ferngesteuerte Flugzeuge kann schließlich jeder haben. Entsprechend ist sie dann aber auch nicht ganz so leicht zu meistern, wer bestimmen will, wohin sich die Dragonfly bewegt, sollte also schon etwas Übungszeit einplanen.

Robust

Bruchlandungen gehören da natürlich dazu, insofern ist eines der wichtigsten Features der mechanischen Libelle, dass sie mit ihrem Carbon-Faser-Gehäuse recht robust ausgelegt ist. Schließlich soll sie ja nicht stetig in der Reparaturwerkstatt herumstehen. Pro Ladedauer fliegt die Dragonfly so ca. zwischen 7 und 10 Minuten, die Farbe der Augen gibt Information über den Ladestand. Zu kaufen gibt es das Ganze um vergleichsweise günstige 40 Euro.

Foto: Hersteller

Chargepod

Gibt es eine Geißel der Gadget-Ära so ist es wohl das endlose Wirrwarr von Ladegeräten. Nicht nur, dass man eigentlich nie jene dabei hat, die man gerade benötigt – wenn sie dann doch mal da sind, lassen sie sich meist nur ungern aus dem kuscheligen Kabel-Wirrwarr ihrer Verwandten befreien. Mal ganz zu schweigen von dem veritablen organisatorischen Massaker, das ein Aufenthalt in den USA oder Großbritannien – Stichwort: Stromumstecker – bedeutet.

Zentral

Für all dies und mehr verspricht der Chargepod Abhilfe: Bis zu sechs Geräte können zentral an eine Ladestation angehängt werden, Stromanschluss wird also nur einer benötigt. Dabei verspricht der Hersteller Kompatibilität mit mehr als 1.000 unterschiedlichen Devices.

Kombination

Auf der zugehörigen Webseite lässt sich der Chargepod nach Belieben zusammenstellen – immerhin sollen ja die eigenen Geräte angeschlossen werden können und nicht die einer fiktionalen Durchschnittsperson. Geben tut es den Lade-Schlaumeier bereits ab rund 50-US-Dollar, das beinhaltet aber freilich nur die Basistation, pro Kabel kommen dann immer noch ein paar Dollar hinzu.

Foto: Hersteller

Traumhaft

Wohl kaum ein zweites Spiel hat seit den Achtziger Jahren ähnlich vielen Menschen den Schlaf geraubt wie Tetris. Manche Games erschrecken, manche fesseln, doch nur eines sorgt dafür, dass selbst das Schließen der Augen nicht das Ende des Spiels bedeutet: Der russische Spielklassiker mit der wohl spannendsten Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte der Computerspielgeneration.

Nachschub

Kein Wunder also, dass bis heute der stete Fluss an ewig neuen Tetris-Implementationen nicht abreißen will, manche mehr, manche weniger originell. Definitiv in die erste Kategorie gehört das LED Tetris von SparkFun: Das Spielfeld besteht aus 240 Knöpfen, hinter denen sich verschiedenfarbige LEDs befinden. Gesteuert werden kann das Ganze indem links oder rechts neben die fallenden Teile gedrückt wird.

Eingeständnis

Das größte Problem dabei: Das LED Tetris gibt es bisher nicht als fertiges Produkt, immerhin haben die EntwicklerInnen aber diverse Anleitungen zum Nachbau veröffentlicht. Heißt: Wohl vor allem ein Geschenk von Geeks für Geeks.

Foto: Hersteller

Kryptisch

Das waren noch Zeiten: Als man auf dem Schulhof mit einer niegel-nagel-neuen Digitaluhr samt integriertem Taschenrechner die Massen anzog wie sonst nur die neuesten C-64-Spiele. Diese Zeiten sind zwar definitiv vorbei – nicht einmal das schier endlose 80iger-Jahre Revival konnte die digitalen Armbanduhr aus ihrer modischen Verbannung befreien – aber das heißt noch lange nicht, dass man es nicht mit frischen Konzepten wieder probieren darf.

Look

Wer aus der Geschichte lernt, weiß: Wichtigstes Attribut für den Erfolg ist das Aussehen. Und da lässt sich bei der JLr7 wenig meckern. Viel wichtiger aber noch, dass sie sich nicht mit einer herkömmlichen (=verständlichen) Zeitanzeige zufrieden gibt. Doch was auf auf unbedarfte BeoabchterInnen wie eine willkürliche Ansammlung aus einfachen Symbolen aussehen mag, verrät tatsächlich die aktuelle Uhrzeit.

Interpretation

Vorausgesetzt natürlich man hat die Anleitung gelesen und das dahinter steckende Prinzip verstanden, um so die Striche richtig interpretieren bzw. addieren zu können. Und weil das alleine offenbar noch nicht mysteriös genug ist, tut die Uhr jede viertel Stunde so als würde sie kaputt gehen und lässt die Anzeige wahllos aufleuchten.

Vorteile

Die Chancen, dass zufällig mal wer anderer die Uhr lesen kann, sind dafür dann aber auch wirklich verschwindend gering, woraus sich für die routinierten TrägerInnen ein eklatanter Wissensvorsprung ergibt. Um dann damit, ähmmm, ja... Egal: Ein Wissensvorsprung halt. Kostet übrigens so ca. 85 US-Dollar.

Foto: Hersteller

Kindheitserinnerungen

Es gibt Erfindungen bei denen fragt man sich noch Jahrzehnte später, warum sie nicht schon längst in allen Wohnzimmern zu finden sind: Der Spielautomatentisch ist so eine: Was für eine perfekte Mischung von verschiedenen Funktionalitäten!

Platsch

Und welch wunderbare Erinnerung an die eigene Kindheit kommen da auf! Im Tisch lief der Splatter-Klassiker Frogger, auf dem Tisch stand das obligatorische Glas "Fanta Lustig". Wobei das kann nicht sein. Weil damals war ich ja noch in der Unterstufe, und da wir uns natürlich – im Gegensatz zur völlig versauten Jugend von heute – brav nur den anti-alkoholischen Genüssen hingegeben haben, müssen mir meine Gedächtnis-Engramme wohl einen Streich spielen.

Haben

Wie auch immer: Mit der Dreamcade kann man sich so ein Gerät jedenfalls ins beinahe nicht mehr adoleszente Wohnzimmer stellen. Die Preise rangieren von 699 bis zu 1.399 US-Dollar, beim billigsten Angebot bekommt man "nur" die Hülle, bei der teuren sind ein aktueller Dell-Rechner und ein 19-Zoll-Monitor schon mit dabei. Das sollte dann Frogger auch halbwegs ordentlich laufen.

Foto: Hersteller

Go, go, go! Suuuuuuuuuuuuperrrrrr Marioooooooooooooooooo!!!

Autorennbahn? Hatten wir das nicht schon letztes Jahr? Doch, aber: Diese hier hat es wirklich in sich. Schließlich werden hier zwei Giganten der Jugend zu einer längst überfälligen Kooperation gebracht: Carerra und Nintendo.

Brummmmm

Mit Mario Kart Go! wird die bekannte Videospielserie mit einer Realumsetzung gekrönt. Wario ist natürlich auch dabei, denn was wär schon ein gutes Spiel ohne anständigen Bösewicht?

Kauf

Also: Zugreifen. Gibt es um rund 50 Euro. So ziemlich überall.

Foto: Hersteller

Stylish

Auch wenn der Kleidungszwang gerade im IT-Bereich mehr und mehr im Rückzug ist: Ab und an wollen die Chefitäten dann doch mal eine Krawatte sehen. Da sich aber so eine Durschnittskrawatte am Geek-Hals aus unerfindlichen Gründen automatisch in ein modisches Waterloo verwandelt, muss schon etwas spezielles her.

Umhang

In so einem Fall bieten natürlich wieder einmal die SpezialistInnen von Thinkgeek Abhilfe: Die 8-Bit-Krawatte ist gleichermaßen modisches wie inhaltliches Statement. Wer sich schon immer mal als Sprite unter all den Drohnen fühlen wollte, der muss hier einfach zuschlagen.

Schnäppchen

Und das Beste: Teuer ist das Ganze auch nicht wirklich: Mit nur 20 US-Dollar kann man beweisen, dass Krawatten nicht nur Geschenke derer sind, denen zu Weihnachten wirklich überhaupt nichts anderes mehr eingefallen ist (von Socken mal abgesehen).

Foto: Hersteller

Mal ernsthaft

Zum Abschluss dann noch mal so ein richtiger "Superhit" unter all diesen Geschenkideen. Denn mit dem "Give One – Get One"-Programm (G1G1) des One Laptop per Child-Projekts lässt sich nicht nur dem lokalen Geek ein wahrhaft außergewöhnliches Gerät zukommen, für den Preis von rund 400 US-Dollar geht ein zweites Exemplar an ein Kind in einem Entwicklungsland.

Bildung

Denn das eigentliche Ziel des gern als "100-Dollar-Laptop" beschlagworteten OLPC XO ist die Verbesserung der Bildungssituation in den ärmeren Regionen der Welt. Mit einer eigenen Benutzeroberfläche, die ganz auf das Kreieren und Teilen von Inhalten ausgerichtet ist, sollen Kinder in ihrem Wissens- und Forschungsdrang aktiv unterstützt werden.

Spannung

Doch nicht nur dafür ist der XO geeignet: Mit seiner Linux-Basis und einer Reihe von kreativen Hardware-Lösungen – extrem niedriger Stromverbrauch, transreflektiver Bildschirm und äußerst robustes Gehäuse seien hier nur stellvertretend genannt – löst er auch bei vielen technophilen Menschen hierzulande Begeisterung aus.

Zustellung

Nicht ganz leicht ist allerdings die Bestellung des OLPC XO: Zwar wurde das G1G1-Programm mittlerweile auch offiziell auf Länder außerhalb der USA und Kanada ausgeweitet, weiter ist allerdings eine Zustelladresse innerhalb der Vereinigten Staaten erforderlich, um den weiteren Vertrieb muss man sich selbst kümmern. Ein Aufwand, der in diesem Fall allerdings wohl lohnt. (Andreas Proschofsky)

Foto: Hersteller