Unterschiedliche Konzepte
Vier unterschiedliche Konzepte samt Mischformen sind hier aufgebaut: Parabolspiegel, Parabolrinnenanlagen, die mit unterschiedlichen Wärmeträgern – meist Öl oder Salzlake – arbeiten, Turmanlagen, Kollektoren, die zu einem futuristischen Gestell zusammengebaut sind. Die unterschiedlichen Anlagen haben den Vorteil, dass hier die Messergebnisse vergleichbar werden und dass unterschiedliche Materialtests hinsichtlich Leitfähigkeit, Hitzebeständigkeit, Speicherfähigkeit durchgeführt werden können. Bei der Turmanlage etwa bündeln die Spiegel, die darunter angeordnet sind, die Wärme auf eine genau definierte Fläche. Dort kommt es zu Temperaturen von gut 400 Grad Celsius.
Seit 25 Jahren beschäftigt sich Martin mit Solarenergie. "Am Anfang haben wir das in Hippie-Manier gesehen", erzählt er. "Wir wollten die Kraft der Sonne nutzen." Das theoretische Potenzial hat immer die Fantasie des Menschen beflügelt. In nur einer halben Stunde strahlt die Sonne jene Energiemenge auf die Erde ab, die von der gesamten Menschheit derzeit in einem Jahr verbraucht wird. Unentgeltlich und ohne Treibhausgasanfall.
Schwierige kommerzielle Umsetzung
Trotzdem gestaltete sich die kommerzielle Umsetzung bisher schwierig. Erst in den letzten Jahren, angetrieben von hohen Ölpreisen, tut sich was. Zwei Solarkraftwerke, teilweise mit deutschem Kapital initiiert, stehen im Süden Spaniens in Andalusien; ein weiteres ist in Bau. Solarenergie wird nun als gangbarer Weg zur Strom- und Wärmeerzeugung gesehen. Welches der Konzepte am effizientesten ist? Das könne man so nicht sagen, erklärt Martin. Die Parabolspiegel eignen sich als Klein- und mittlere Kraftwerke. Röhren- und Turmsysteme können modular auch zu Großkraftwerken zusammengestellt werden. Insbesondere die Parabolrinnenanlagen werden mittlerweile als einfach, zuverlässig und relativ preiswert bezeichnet.