Wien/Berlin - Die Deutsche Bahn AG und die Lokführergewerkschaft GDL haben bei den Tarifverhandlungen einen Durchbruch erzielt und sich auf Eckpunkte eines Tarifvertrags geeinigt. Beide Seiten verständigten sich auf weitere Gespräche, wie Bahnchef Hartmut Mehdorn am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Lokführer sollen einen eigenen Tarifvertrag bekommen, der sich in das gesamte Tarifgefüge der Bahn einfügt. GDL-Chef Manfred Schell sagte: "So lange wir verhandeln, streiken wir nicht." Damit sind neue Streiks bis Ende Jänner 2008 unwahrscheinlich.

Die Detailverhandlungen über Arbeitszeit und Entgelt sollen bis Ende Jänner ausgehandelt werden, wie Schell bestätigte. Er sprach von einem "soliden Fundament", doch liege noch viel Arbeit vor beiden Seiten. Noch im Dezember solle ein einmalige Abschlagszahlung von 800 Euro für GDL-Mitglieder gezahlt werden. Damit sollen diese einen Ausgleich dafür erhalten, dass sie bisher noch nicht von den Tariferhöhungen der anderen Gewerkschaften profitiert haben.

Mehdorn und Schell hatten ihr Treffen nach zehn Stunden Verhandlungen vom Montag auf Dienstag vertagt, um Einigungschancen auszuloten. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wollte vor allem geklärt wissen, ob für ihre Kernforderung nach einem "eigenständigen Tarifvertrag" eine gemeinsame Definition erreichbar ist. Die Bahn hatte einen eigenständigen Vertrag nur mit Vorbedingungen angeboten. (APA/AP/AFP/dpa)