Gaza - Die im Gazastreifen regierende Hamas und die militante Organisation Islamischer Djihad haben die Teilnahme von arabischen Staaten an dem Treffen in Annapolis am Dienstag heftig kritisiert. Djihad-Generalsekretär Ramadan Shalah nannte die Konferenz einen "arabisch-zionistischen Karneval", mit dem der Gründung Israels vor 60 Jahren gedacht werden solle. Annapolis sei der Beginn, mit dem Segen arabischer Staaten wie Saudi-Arabien, das Palästinenserproblem auszulöschen.

Normalisierung abgelehnt

Hamas-Führer Ismail Haniyeh wandte sich mit einer Fernsehansprache an die rund 1,5 Millionen Palästinenser im Gazastreifen. Darin lehnte er jede direkte oder indirekte Normalisierung im Verhältnis zu Israel ab. Der Hamas-Führer bezeichnete die Teilnahme arabischer Länder als einen gefährlichen Rückzug von bisherigen Positionen im Umgang mit Israel. Proteste gegen das Treffen gab es neben dem Gazastreifen auch im von der Fatah regierten Westjordanland. In Gaza gingen rund 100.000 Menschen auf die Straße. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und den Fatah-Sicherheitskräften starb ein Palästinenser im Westjordanland, mehrere Menschen wurden verletzt. (dpa, DER STANDARD, Printausgabe 28.11.2007)