Oskar Obereder, Geschäftsführer von Silver Server, Jana Halesova, Produktmanagement und Anderas Kump, Presse.

Foto: Silver server

Nachdem gestern die Telekom Austria (TA) den Preis für ihr umstrittenes Kombipaket aus Breitbandinternet, Festnetztelefonie und Mobilfunk auf Druck der Telekom-Control-Kommission [TKK] ändern musste – der WebStandard berichtete, ereilte Wholesale-Kunden der TA schon die nächste Aktion des Ex-Monopolisten, so der alternative Internetserviceprovider Silver Server in einer Aussendung.

"Wholesale X-Mas Aktion 2007"

Mit Schreiben vom 21. 11. 2007 wurde unter anderem der unabhängige Internet Service Provider Silver Server über eine binnen sechs Tagen beginnende „Wholesale X-Mas Aktion 2007“ informiert, deren kurzfristige Ankündigung und Inhalt neuerlich unterstreichen, dass eine funktionale Trennung von Infrastruktur und Serviceangeboten in Österreich unumgänglich ist.

Vorgaben

„Es geht nicht an, dass die TA das einzige Unternehmen sein kann, das der gesamten Branche Aktionen und deren Zeiträume, Umfang und Inhalt vorgibt“, sagt Silver Server-Geschäftsführer Oskar Obereder. Hier sei einmal mehr ein Regulator gefragt, der an fairen und gleichen Wettbewerbsbedingungen für alle Interesse hat. Den Status Quo hält Obereder hingegen für unzureichend: „Die Korrektur des Kombipaket-Tarifs hat die Mängel der Regulation in Österreich deutlich aufgezeigt. Wir sehen es als problematisch an, wenn TA und Regulierungsbehörde (RTR) unter Ausschluss der Öffentlichkeit, und vor allem ohne Parteienstellung der alternativen Anbieter, Angebote aushandeln, die dann alle betreffen.“ Pflicht der RTR sei es, Wettbewerb zu schaffen, der gerade auf lange Sicht nur im Sinne des Kunden sein kann, und nicht den Ex-Monopolisten zu schützen. „ Das wäre ja so, als wenn die Österreichische Nationalmannschaft bei der Euro 2008 als Veranstalter in jedem Match drei Tore Vorsprung bekommt, nur weil das Land die Stadien bezahlt hat“, vergleicht Obereder weiters.

Abschaffung der Grundgebühr

Bei Silver Server befürwortet man daher einen viel weitreichenderen Vorschlag: "Die TA hat mit ihrem aggressiven Kombipaket-Tarifmodell vorgeführt, dass die bisherigen Telekom-Grundgebühren für End- und Wholesale-Kunden offenbar von ihr über Jahre zu hoch angesetzt waren“, rechnet der Silver Server-Geschäftsführer vor. Anders sei der nun auf einmal so niedrige Preis nicht zu erklären. Wenn dem so sei, wie sich nun herausstelle, dann sei es am besten, die Telekom-Grundgebühr überhaupt abzuschaffen. Obereder: „Das wäre anscheinend möglich und für Endkunden – im Sinne maximaler Transparenz – das beste. Denn Silver Server und sämtliche alternativen Anbieter haben selbstverständlich absolut kein Interesse an hohen Preisen. Wir wollen natürlich ebenfalls niedrige Preise bieten. Aber am Gängelband der TA ist das so nicht möglich. Im Sinne eines Wettbewerbs und im Sinne langfristiger und dauerhafter Unabhängigkeit von einem Monopolisten brauchen wir die funktionale Trennung."(red)