Foto: ORF/Rammerstorfer
Welche unternehmerische Logik hinter der Entscheidung steht, das Eigenprodukt "Wie bitte?" ins Nachtprogramm zu verschieben (und tags darauf ebenfalls spät zu wiederholen), ist nicht nachvollziehbar.

Wohlgemerkt: Wir sprechen von der unternehmerischen Entscheidung eines ORF, der Sparzwängen unterliegt. Der Qualität des Produkts hingegen kann ein wöchentlicher und nächtlicher Auftritt guttun und das Magazin zu jener Unverwechselbarkeit führen, die man mit früheren Zeiten verbindet, als es noch "Ohne Maulkorb" gab.

Durch den Nachttermin eröffnet sich die Chance, dass auch wir, von guten Magazinen nicht gerade verwöhnten Zuschauer so etwas bekommen, was Nachbar Deutschland mit "Polylux" ganz formidabel vormacht. Moderatorin Eva Pölzl hat sich als rasende Reporterin bewährt. Der scheidende Andi Knoll wird nur ein bisschen fehlen.

Fragen muss man sich allerdings schon, was von der "größten Programmreform aller Zeiten" zumindest auf ORF 1 übrig ist. Bis auf das Ende der durchgeschalteten "ZiB", die seit dem Flop von "Mitten im Achten" gegen die x-te Wiederholung von "Malcolm mittendrin" antritt.

Andere Entscheidungen sind hingegen zu begrüßen, zum Beispiel jene, dem Song Contest nächstes Jahr fernzubleiben. Wobei auch hier jede Logik fehlt: Sollten Österreichs nicht vorhandene Gewinnchancen ein Argument sein, könnte man sich die ganze EURO 2008 sparen. Okay, der Vorschlag kommt zu spät, aber man wird ja wohl noch probieren dürfen ... (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 21.11.2007)