Wien - Das schwedische Königspaar setzt heute, Mittwoch, seinen dreitägigen Staatsbesuch in Österreich fort. Nachdem das Monarchen-Paar am Dienstag ein gemeinsames Programm absolviert hatte, gehen König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia am Mittwoch bei ihren Aktivitäten getrennte Wege. Der König nimmt am Vormittag im Haus der Industrie an einem Wirtschaftsforum teil sowie an einem Workshop über erneuerbare Energie. Königin Silvia wird im Museumsquartier zum Abschluss des Symposiums "Das Recht auf Kunst ist ein Kinderrecht" eine Rede halten.

Mittagessen mit Gusenbauer

Carl Gustaf wird mit seinem Gastgeber, Bundespräsident Heinz Fischer, auch einer Präsentation der Firmen Volvo und Kapsch beiwohnen. Ab dem Mittagessen im Bundeskanzleramt mit Kanzler Alfred Gusenbauer macht das Königspaar wieder gemeinsames Programm. Carl Gustaf und Silvia treffen in der UNO-City mit den Chefs der UNO-Organisationen zusammen, unter ihnen IAEO-Generaldirektor Mohammed ElBaradei. Der Tag schließt mit einem Diner im SAS Radisson Hotel, der Gegeneinladung des Königspaares zum Staatsbankett vom Vorabend.

Begrüßung mit militärischen Ehren

Dem schwedischen Königspaar, König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia, war am Dienstag ein herzlicher Empfang bereitet worden. Den Auftakt bildete der Empfang mit militärischen Ehren im Inneren Burghof, wo Bundespräsident Heinz Fischer und seine Frau Margit die Staatsgäste begrüßten. Auch zahlreiche Zuschauer hatten sich eingefunden, die dem Königspaar applaudierten und "Willkommen" riefen. Die Monarchen absolvierten ein dichtes Programm, das Besuche in der Albertina und im Parlament sowie ein Treffen mit der schwedischen Gemeinschaft umfasste.

Das Königspaar folgt einer Einladung, die der damalige Bundespräsident Thomas Klestil bei seinem Staatsbesuch in Schweden 1997 aussprach und die sein Amtsnachfolger Heinz Fischer erneuerte. Es ist der zweite Staatsbesuch von König Carl Gustaf aus dem Hause Bernadotte, der 1973 den Thron bestieg, in Österreich. Bereits 1979 hatte der Monarch Österreich offiziell besucht. Dazwischen ist das Königspaar aber oft in die Alpenrepublik gekommen, sei es zum Skifahren oder zum Verwandtenbesuch in Tirol.

Schar kleiner Kinder

Herzlich war auch der Empfang in den Räumen der Präsidentschaftskanzlei, wo im Spiegelsaal eine Schar von kleinen Kindern das Königspaar mit Liedern erwartete, blau-gelbe Fähnchen schwingend. Es waren Schüler der "Selma Lagerlöf"-Volksschule. Nächster Programmpunkt war nach einem Essen im kleinen Kreis eine Besichtigung der Sammlungen der Albertina. Am Nachmittag ging es zur schwedischen Kirche im 18. Bezirk, wo auch ein Treffen mit der schwedischen Gemeinschaft in Wien stattfand, die auf rund 3000 geschätzt wird. Am Abend gibt Fischer ein Staatsbankett für das Königspaar.

Treffen mit Bartenstein

Die Monarchen wurden von einer Wirtschaftsdelegation nach Wien begleitet, die Vertreter namhafter schwedischer Firmen umfasst. Im Vorfeld des für Mittwoch geplanten Forums im Haus der Industrie sprach Wirtschaftsminister Martin Bartenstein mit der schwedischen Vizeregierungschefin, Energieministerin Maud Olofsson, die am Abend auch mit Vizekanzler Finanzminister Wilhelm Molterer zusammentrifft. Bartenstein unterstrich die "exzellenten Beziehungen". "Die Dynamik bei den Exporten ist dank des Wirtschaftswachstums beider Staaten enorm", so Bartenstein. Schweden sei in Sachen Umwelttechnologien "Vorreiter" in Europa.

Außenministerin Ursula Plassnik betonte die Verbundenheit beider Staaten "facettenreiche freundschaftliche Beziehungen". In Österreich sei die Erinnerung an die Gastfreundschaft, die Landsleute im Exil während des Zweiten Weltkriegs in Schweden erfuhren, präsent, ebenso die schwedische Hilfe für notleidende Kinder nach dem Krieg. Plassnik würdigte im Besonderen den Einsatz für Kinder durch Königin Silvia. Ferner unterstrich sie die gute Zusammenarbeit der beiden EU-Partner im Sinne der Verantwortung für Frieden, Menschenrechte und Sicherheit. Plassnik: "Heute können wir unsere Überzeugungen als engagierte Mitglieder der EU leben."

Treffen mit Prammer

Im Parlament traf das Königspaar am Nachmittag mit Nationalratspräsidentin Barbara Prammer zusammen. Sowohl der Monarch als auch Prammer hoben bei der Unterredung die hervorragenden Beziehungen zwischen Österreich und Schweden hervor. Schweden sei für Österreich immer ein Vorbild gewesen, was die sozialen Errungenschaften betreffe, aber auch in Bezug auf den hohen Frauenanteil in der Politik, sagte Prammer. (APA)