Die Pensionistenvertreter fordern eine Anhebung der Pensionen. Sie verweisen auf die höhere Inflation und den sogenannten Pensionistenpreisindex und verlangen dementsprechend eine Anpassung um 2,1 Prozent. Ob das gerechtfertigt ist, und wie die Bürgerinnen und Bürger darüber denken, hat derStandard.at Menschen auf der Straße gefragt.

Mary Sander war ihr Leben lang als Krankenschwester tätig. Sie glaubt nicht, dass es viel bringen wird, die Pensionen anzuheben: "Wenn wir mehr bekommen, dann geht auch die Steuer rauf."

Sie findet es ungerecht, dass die Pensionisten so wenig Geld erhalten: "Ich habe immer eingezahlt. Warum bekomme ich jetzt nicht mehr?"

Foto: rwh/derStandard.at

Die fröhliche Männerrunde ist der Meinung, dass "die Kleinen" immer links liegen bleiben. Sie finden es deshalb "fraglich", ob bei den Verhandlungen der Pensionistenvertreter mit der Regierung "was gescheites rauskommt".

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"Die Politiker werden sich das realistisch durchrechnen", ist Katharina Sturzeis überzeugt, "wenn nicht mehr im Topf ist, können sie den Pensionisten auch nicht mehr Geld bezahlen."

Sie habe sich aber noch nicht viele Gedanken zum Thema Pensionen gemacht, da sie noch 20 Jahre arbeiten müsse.

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Der Herr mit dem Schnurrbart macht sich sehr wohl Gedanken über die Pension, denn er ist selbst bald davon betroffen. Er glaubt, dass nach den Verhandlungen der Pensionistenvertreter mit der Regierung die Höhe der Pension "etwas mehr" sein wird, "sie werden aber nicht das kriegen, was sie wollen."

Er wünscht den Pensionisten mehr Geld: "Das Leben wird immer teurer, man kann sich immer weniger leisten."

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"Wir haben zuviele Pesnionisten und es ist zu wenig Geld da", sagen die Informatik-Studenten Fabian und Wolfgang. "Die Geldhähne zuzudrehen ist aber auch nicht richtig", überlegt Fabian, "weil das wiederum schlecht für das Witschaftswachstum ist." Wolfgang sagt: "Sie verdienen schon mehr Geld, weil sie ja ihr Leben lang gearbeitet und eingezahlt haben."

Ob sie selbst noch Pension erhalten werden? "Eine staatliche wahrscheinlich nicht mehr", sagt Fabian. Er glaubt, dass er als Pensionist zwar kein Geld vom Staat erhalten wird, dafür aber vermehrt Dienstleistungen.

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Margit Hinterleitner ist "sehr dafür", dass die Pensionisten mehr Geld bekommen. "Gerade Pensionistinnen, die nicht verheiratet sind, können sich wenig leisten - oft nicht einmal die Heizkosten", sagt sie.

"Die Politiker sollten es am eigenen Leibe erfahren, wie die Leute leben, wie die dahin vegetieren", sagt sie zornig in Richtung Entscheidungsträger.

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Eine Dame, die Schmuckstücke in der Auslage eines Juweliers begutachtet, ist auf jeden Fall dafür, dass die Pensionen angehoben werden. "Das was wir jetzt bekommen, deckt die Kosten gerade ab", sagt sie. Die Heizkosten im Winter seien eine große Belastung.

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Edith Prokop ist froh, dass sie und ihr Mann beide arbeiten gehen und Geld verdienen. Sie hat deshalb keine Existenzängste und fürchtet sich nicht vor der Pension, die sie nächstes Jahr antreten wird. Sie versteht aber, dass andere Menschen große Sorgen haben: "Vor allem Frauen, die teilzeit gearbeitet haben, haben es schwer."

Edith Prokop kritisiert diejenigen, die über die Höhe der Pensionen bestimmen: "Die Politiker lügen alle, egal von welcher Partei. Ihre Entscheidungen sind nicht volksnah."

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Ulrike Streinesberger und Kristof Heinzelreiter sind der Meinung, dass die Pensionisten genug Geld haben. "Viele Leute haben gespart", sagt Margit. Ihr kommt es nicht so vor, dass sie zu wenig haben: "Der Staat bezahlt eh viel." Kristof gibt Margit recht, lenkt aber ein: "Wir werden sehen, wie wir in 50 Jahren darüber denken."
(rwh, derStandard.at, 13.11.2007)

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