Liverpool - "Das war ein Schlag ins Gesicht für den ganzen Klub." Yildirim Demirören sagte das, der Präsident von Besiktas Istanbul und also der Geprügelten. "Wir möchten uns bei unseren Fans entschuldigen." Also sprach Trainer Ertugrul Saglam und bot seinen Rücktritt an, nachdem die Seinen beim FC Liverpool mit 0:8 untergegangen waren, die höchste Niederlage in der Geschichte der Champions League kassiert hatten.

Im Vorgängerbewerb, im Europacup der Meister, war KB Reykjavik einmal noch ärger bestraft worden. Die Isländer ließen 1969/70 Feyenoord Rotterdam den höchsten Sieg in der bisherigen Geschichte des wichtigsten europäischen Klubwettbewerbs feiern. Die Niederländer gewannen 12:2, holten sich am Ende der Saison, am 6. Mai 1970, mit einem 2:1 nach Verlängerung im Mailänder Finale gegen Celtic Glasgow das Häferl. Feyenoord gewann in den Endspielen gegen Estudiantes de La Plata (Gesamtscore 3:2) sogar noch den Weltpokal. Damals freilich kickte Franz Hasil bei Feyenoord, und beim Trainer handelte es sich um den Wödmasta, um Ernst Happel.

"Die anderen Teams wissen nun, dass wir immer noch gefährlich sind", meinte Liverpools Trainer Rafael Benitez nach dem Schützenfest an der Anfield Road. Mann des Abends war Yossi Benayoun, der nicht nur drei Tore erzielte, sondern auch zwei weitere vorbereitete. Die Engländer, die die Champions League 2005 gewannen, müssen aber weiterhin um den Aufstieg bangen, liegen nach vier Spieltagen hinter Porto und Marseille auf dem dritten Platz in der Gruppe A. Das Hinspiel gegen Besiktas haben die Reds übrigens 1:2 verloren. (DER STANDARD Printausgabe 08.11.2007)