Paris - Die Tour de France beginnt heuer zum ersten Mal seit 40 Jahren ohne Prolog. Die 95. Ausgabe startet am Samstag in Brest und endet nach 21. Etappen und 3.554 Kilometern am 27. Juli auf den Pariser Champs Elysees. Durch längere Ruhezeiten für die Fahrer durch wegfallende Transfers und kürzere Etappen wurde das Rennen in Anbetracht der Doping-Problematik etwas entschärft. Der Kurs führt gegen den Uhrzeigersinn, also zuerst durch die Pyrenäen, dann durch die Alpen. Die Schlusswoche, inklusive dem berüchtigten Anstieg nach L'Alpe d'Huez, wird über den Gesamtsieg entscheiden.

Keine Zeitgutschriften

"Es wird weniger Pässe geben, 19 im Vergleich zu 21 im Jahr 2007. Aber eine Bergankunft mehr", erklärte Tour-Direktor Christian Prudhomme. Vier Bergankünfte, davon drei in den Alpen, werden die Fahrer zu bewältigen haben. Eine Neuregelung ist bemerkenswert: Weder bei Zwischensprints, noch im Etappenziel gibt es Zeitgutschriften. Die Organisatoren wollten die erste Woche nicht nur den Sprintern überlassen, so weist zum Beispiel gleich das erste Teilstück einen Schlussanstieg über zwei Kilometer auf.

Vor den Pyrenäen folgen einige hügelige Etappen, auf dem vierten Teilstück steht ein Einzelzeitfahren über 29 km in Cholet auf dem Programm. Die Etappe von Ebrun nach L'Alpe d'Huez über 210 Kilometer beschließt die alpine Phase des Rennens. Erst dann wird sich aller Voraussicht nach entscheiden, wer das Gelbe Trikot nach Paris trägt. Falls das nicht der Fall sein sollte, gibt es ein zweites Einzelzeitfahren, diesmal über 53 km von Cerilly nach St. Amand-Montrond am vorletzten Renntag.

Um den Fahrern die Regeneration zu erleichtern, werden Transfers an Ruhetagen vermieden. Mit dem Etappenziel in Prato Nevoso und einem Ruhetag in Cuneo, dem die Fahrt über das Dach der Tour, den 2.802 m hoch gelegenen Col de la Bonette folgt, besucht die Tour nach neun Jahren auch wieder Italien.

Deutsche Öffis senden wieder

ARD und ZDF werden nach ihrem Ausstieg aus der Berichterstattung 2007 nach Bekanntwerden des Dopingschlamassels, heuer wieder mit von der Partie sein. Insgesamt sind rund 160 Live-Stunden vorgesehen. (APA/dpa/Reuters/AFP)