Wien – Die Holding der Bundestheater gab am Mittwoch bekannt, dass über den Gehaltsabschluss für 2007/08 Einvernehmen erzielt wurde: Die Bezüge werden ab 1. Jänner um 2,75 Prozent angehoben. Sollte der Abschuss der Beamten aber über 2,75 Prozent liegen, erhöhen sich die Bezüge auf bis zu 2,9 Prozent. Am Mittwoch unterschrieb zudem Dominique Meyer, der designierte Staatsoperndirektor, seinen Vertrag. Ioan Holender hingegen war nervös: Neil Shicoff, der sich vergeblich Chancen auf den Posten ausgerechnet hatte, sagte kurzfristig die Generalprobe für Pique Dame ab. Shicoff werde, so Holender, erst am Freitag bekannt geben, ob er am 28. Oktober die Premiere bestreitet.
DER STANDARD kontaktierte ihn eigentlich wegen einer parlamentarischen Anfrage, die FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl eingebracht (und mittlerweile zurückgezogen) hat. Anlass war ein Bericht im "profil", demzufolge Angelika Holender, die Ehefrau des Direktors, als Reiseleiterin bei einer Asientournee der Staatsoper fungierte. Holender konterte, dass es in seiner Ära "nie auch nur den Schatten dessen, was Nepotismus zu nennen ist, gegeben“" habe. Kickl fragte nun SPÖ-Kulturministerin Claudia Schmied, ob ihr bekannt sei, dass Holenders Frau auch Programmhefte für die Staatsoper zusammenstellt.
Holender bejaht auf Nachfrage: Seit 1991, engagiert von Eberhard Waechter, verfasse sie ein bis zwei Hefte pro Saison. Er, Holender, habe dies einst thematisiert, die Chefs der Bundestheaterverwaltung hätten nichts dagegen gehabt.
Auch zu den übrigen, sehr intimen Fragen nimmt der Direktor ausführlich Stellung. Und findet die Situation nur mehr skurril: "Ich habe keinen Shicoff – und rede mit Ihnen über ehemalige Mätressen." Am Mittwochabend meinte Shicoffs Manager gegenüber dem STANDARD, der Tenor sei erkrankt, werde aber singen.