Der unabhängige Internet Service Provider Silver Server hat nun in einer Aussendung den Start der neuen symetrischen DSL-Übertragungstechnik "G.SHDSL.bis" angekündigt. Damit sollen Bandbreiten von bis zu 40 MBit möglich sein.

Zwei Jahre Wartezeit

Heftige Kritik übt man bei Silver Server an der Telekom Austria. "Endlich besteht auch in Österreich die Möglichkeit, mit G.SHDSL.bis einen international längst gebräuchlichen DSL-Standard einsetzen zu können“, so Oskar Obereder, Geschäftsführer von Silver Server in der Aussendung. "Gut zwei Jahre hat man beim unabhängigen Internet Service Provider, gemeinsam mit Mitbewerbern, auf die Zustimmung der Telekom Austria AG [als zuständiger Infrastrukturbetreiber] für die neue symmetrische DSL-Übertragungstechnik gewartet."

Nicht neu

"Technisch waren wir seit zwei Jahren in der Lage, unseren Kunden G.SHDSL.bis zu bieten", bekräftigt Obereder. Geräte und Standard seien also nicht neu und finden seit geraumer Zeit in anderen EU-Mitgliedstaaten Anwendung. Dass die Zulassung von G.SHDSL.bis in Österreich so lange gedauert hat, führt man bei Silver Server auf eine vermutete Verzögerungstaktik der Telekom Austria zurück, die selbst diese Technologie nicht forciert. Dazu Obereder: "Wir machen uns hier in Österreich zur Lachnummer, wenn wir in diesem Tempo neue Technologien zulassen. Kein Wunder, dass Österreich im europäischen Breitbandranking immer weiter absackt."

Verdoppelung von Bandbreite

SHDSL steht als Abkürzung für Symmetric High-Speed Digital Subscriber Line, wobei es sich bei der G.SHDSL.bis-Technologie um die Weiterentwicklung dieser Norm handelt. Damit ist es möglich, auf den Kupferdoppeladern der Telefonleitungen höhere Übertragungsraten zu erzielen. Die Übertragungsraten verdoppeln sich von 2 auf 4 MBit/s – unter guten Bedingungen sind sogar Datenraten bis zu 5.7 MBit/s möglich – und lassen sich durch Bündelung mehrerer solcher Doppeladern zusätzlich vervielfachen.

Kupfer wieder im Vormarsch

Obereder weiters: „G.SHDSL.bis zeigt, dass Kupferdoppeladern technisch noch längst nicht ausgereizt sind. Für Österreich, wo der Ausbau von Glasfaserinfrastruktur im internationalen Vergleich ohnehin zu wünschen übrig lässt, bietet dieser Standard die Möglichkeit, die Nachfrage nach ausreichender und leistbarer Bandbreite zu erfüllen.“ Insofern sei es doppelt unverständlich, warum der Infrastrukturbetreiber bei der Genehmigung der Netzverträglichkeitsprüfung nicht rascher gehandelt habe.

Anwendungsbereiche und Verfügbarkeit

G.SHDSL.bis ist ab sofort in allen von Silver Server entbündelten Gebieten – im Großraum Wien, Teilen von Ober- und Niederösterreich – verfügbar. Da Standorte oft mit Glasfaserinfrastruktur schwierig oder nur sehr kostenintensiv zu erschließen sind, soll sich nun G.SHDSL.bis als kosteneffizente Alternative etablieren. Bandbreiten mit bis zu 40 MBit sind mit G.SHDSL realisierbar. Auch für Backuplösungen von bestehenden Glasfaseranbindungen findet die Technologie G.SHDSL.bis ihre Anwendung.

Silver:Express für schnelleres Internet

15 Werktage wartet man in Österreich in der Regel auf die Herstellung eines terrestrischen xDSL-Anschlusses. Nach Meinung von Silver Server eine unnötig lange und für Kunden inakzeptable Zeitspanne. Daher startete man ab sofort bei seinen Business-Lösungen das neue Service Silver:Express. Damit können Kunden bereits binnen eines Werktages ab Bestelleingang und bis zur endgültigen Herstellung ihres xDSL-Anschlusses online sein. Bis zu 7200 KBit/s beim Download und bis zu 384 KBit/s beim Upload sowie 10 GB gebrauchsbezogener Traffic stehen dann zur Verfügung. Der dafür erforderliche Router wird vorkonfiguriert, mit einem SIM-Karten-Modul ausgestattet, gleich nach Bestelleingang per Boten zugestellt – im Idealfall noch am selben Tag.

Konferenzen und Messen

Silver:Express soll auch dann eingesetzt werden, wenn ein Internetzugang sonst nur kompliziert oder teuer möglich wäre. Etwa wenn Unternehmen nur für befristete Zeit einen Breitbandinternet-Anschluss benötigen – bei Veranstaltungen, Konferenzen oder Messen. Auch als rasch verfügbare und kurzfristige Überbrückung bei Leitungsausfällen soll sich Silver:Express anbieten, so der Provider.(Gregor Kucera)