Das "Real Estate" (2006) diente bereits als DJ-Kabine, Bar und Klassenzimmer für Architekturstudenten.

Foto: Kunstverein Bregenz

Der niederländische Künstler Rob Voerman hat sich der Behausungen von Obdachlosen und Slumbewohnern angenommen. Deren improvisierte, organisch gewachsene Bauten dienten ihm für seine Skulpturen und Installationen als Ideenquelle.

Seine Arbeiten erinnern aber auch an die fantastischen Raumstationen in frühen Science-Fiction-Comics, an die Baumhäuser unserer Kindheit oder an die Hüttendörfer von Politaktivisten, etwa in Hainburg. Die (zum Teil begehbaren) Gebilde an der Nahtstelle zwischen Architektur und Skulptur wirken oberflächlich wie spontan mit Fundstücken zurechtgenagelt. Doch die Strukturen sind durchdacht, veränderbar und bewusst ausbaufähig. Der Künstler sieht seine Arbeiten durch einen Dialog zwischen archaischen (Bau-)Formen und der hochtechnisierten Gesellschaft definiert.

Eine fast unmögliche Paarung, wie er meint, darum würde seinen Objekten auch der Geruch des Versagens und der Gefahr anhaften. (mh / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.10.2007)