Im Bild: Pröll und die Sonnenstromsammler. Nicht im Bild: Der Panoramablick über Wien – und die Krücken des Ministers.

Foto: STANDAD/ Heribert Corn

Wien – Gehinkt, betont man im Büro von Umweltminister Josef Pröll, habe der Minister auch schon vor dem Fototermin: Pröll laboriert an den Spätfolgen eines Muskelrisses (samt dadurch bedingter Operation) – und geht auf Krücken. Dass er die aber am Mittwoch beim Erklimmen eines schmalen Rauchfangkehrersteiges zur Seite legte, sei doch wohl klar. Und zwar ebenso wie der Umstand, dass manche Fotografen, mit denen Pröll da aufs Dach stieg, da zuerst den tollen Panoramablick über Wien bewunderten, danach den (stehend posierenden) Minister samt Grund für die Dachvisite ins Visier nahmen – und erst danach, am Weg über den Steg zurück, merkten, dass Pröll ziemlich "hatscht": Nein, versichert man in Prölls Büro, oben auf dem Dach habe sich niemand wehgetan – und in jedem Fall sei der Steg vorschriftsmäßig durch ein solides Geländer gesichert.

Größte Photovoltaik-Anlage des Bundes Was Pröll am Dach zeigte, hätte man aber nur angeseilt aus der Nähe besichtigen können: Der Umweltminister präsentierte die größte Photovoltaik-Anlage des Bundes. Und kündigte dabei gleich eine Förderinitiative für private Haushalte an: Prölls "10.000-Dächer-Programm" soll 2008 starten und es "auch Privatpersonen ermöglichen, Teil einer ökologischen Energiezukunft zu werden und ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten." Grundintention der bis 2010 laufenden Initiative ist es, trotz hoher Anschaffungskosten und die dadurch bedingten langen Amortisationsspannen von "Sonnenstromanlagen", Photovoltaikanlagen auch Privathaushalten schmackhaft zu machen – und so zur CO2-Vermeidung beizutragen. (red/ DER STANDARD Printausgabe 18.10.2007)