Keine Arbeitsplätze
Grundsätzlich, so Pollan, befürworte die UNCTAD Direktinvestitionen, brächten die Kapitalzuflüsse auch Technologie und Managementfähigkeiten in Entwicklungsländer. Dennoch zeigten Investitionen oft keine Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft, ließen keine Arbeitsplätze entstehen. Dies, da sich die Regierungen der Gastländer nicht selten auf die Rolle eines "rentier state" zurückziehen – also nur mehr Ressourcen an externe Geldgeber verkauft. Pollan: "Die Regierung ist dank der Einnahmen aus dem Rohstoffsektor gar nicht mehr abhängig von der Bevölkerung." Dies führe zu ökologischen, sozialen und politischen Problemen, "die auch Verantwortung bei den multinationalen Konzernen erfordern".
Die UNCTAD unterstütze daher unter anderem die 2003 gegründete Initiative "Extractive Industry Transparency" (EITI), die durchsetzen will, dass die Einnahmen aus Rohstoffverkauf in den Entwicklungsländern in irgendwelchen Kanälen versickern.
Weltweit, so liest man im Investment Report weiter, fließen lediglich neun Prozent der Direktinvestitionen in die Rohstoffindustrie (Dienstleistungen beanspruchen rund 60 Prozent, rund 30 Prozent die verarbeitende Industrie). Mancherorts geht jedoch der Großteil der Direktinvestitionen in den Rohstoffsektor – viele der Länder liegen in Afrika, aber auch in Bolivien oder im Oman sind es mehr als die Hälfte. Multinationale Konzerne und Staatsunternehmen spielen dabei unterschiedliche Rollen. Im Metallsektor etwa dominieren Konzerne aus Industrie- und Schwellenstaaten. Die größten Minenbetreiber weltweit sind BHP Billiton (Australien/Südafrika), Rio Tinto (Großbritannien/Spanien/Australien) sowie CVRD (Brasilien). Im Öl- und Gassektor hingegen sind Staatsfirmen bestimmend – etwa Saudi Aramco, Gasprom (Russland) und NIOC (Iran).
China holt auf