Das Stück "Fatima oder die Völkerwanderung" spult im WUK die Existenzbedingungen des Andersseins ab
Isabella Hager
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Am Ende herrscht kurz absolute Stille. Und diese segensreiche Ruhe zwischen den drei endzeitlich geprägten Gegenspielergestalten hat die Macht zur Einswerdung. Also: Goschn, wenn ihr euch einigen wollt. Dieses pessimistische Schlussergebnis liefert
Fatima oder die Völkerwanderung,
ein Stück, das die Existenzbedingungen des Andersseins abspult.
Der Herrmannskogel ist das Ziel des Zweimannpöbels Fredl (Martin Oberhauser) und Walter (Paul König). Gemeinsam haben sie das Billigjoggingoutfit und ihre Grundbedrohlichkeit: Verirrt, verfolgt oder auf der Jagd - jedenfalls völlig überspannt brüllen sie sich Wirgefühl zu. In diese Zweisamkeit platzt mit der Schwarzen Fatima (Melanie Waldbauer) eine Emotionsmaschinerie, einmal Notrufseelsorgerin, dann Callgirl, Rassismus- oder Gewaltopfer. Autor und Regisseur Karl Wozek unterschlägt konsequent den Bedeutung wie Bedauern stiftenden Handlungskontext, seine Schauspieler wirbeln die Summe an Realitätssplitter auf. Auch wenn sie zeitweilig grob gezeichnet bleiben: Ein Abend in Beckett-Atmosphäre, im Baudrillard'schen Sinn gelungen. (pet /DER STANDARD, Printausgabe, 6./7.10.2007)
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