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WIDE - das steht für "Women in Development Europe" und für ein Netzwerk von Frauen, das sich gemeinsam für Geschlechtergerechtigkeit in der Entwicklungspolitik stark macht. Gegründet wurde die Österreich-Gruppe des europaweiten Netzwerkes vor 15 Jahren, ein Anlass, um in der vergangenen Woche über Erreichtes zu rekapitulieren und die dazugehörige Festschrift in den Räumlichkeiten von WIDE-Österreich zu präsentieren.

WIDE ist heute ein Netzwerk, in dem 18 Nichtregierungsorganisationen und einzelne Expertinnen vertreten sind. Die Gruppe organisiert Workshops, Seminare und Netzwerk-Treffen, um engagierte und interessierte Frauen aus unterschiedlichen Bildungs- und Arbeitskontexten zusammenzubringen. Der "Frauen-Raum" dient dabei einer vertrauensvollen Umgebung, in der einerseits persönliche politische Meinungen geformt werden und andererseits gemeinsam mit anderen an Analyse und Strategien aktueller politischer Fragen gearbeitet wird.

"Ermutigen - Fördern - Verändern"

"Ermutigen - Fördern - Verändern" lautet der Titel des informativen Heftes und er beschreibt damit die Hauptanliegen von WIDE Österreich im Hinblick auf sein frauenpolitisches Engagement. In der Festschrift werden die Schwerpunkte erläutert und auch Gründungsmitglieder kommen zu Wort: Die heutige außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ulrike Lunacek, gehört ebenso dazu, wie die "Gründungsgroßmutter" Gerti Perlaki und die langjährige Koordinatorin von WIDE Österreich, Hannah Golda.

Zentrale Schwerpunkte von WIDE Österreich sind Gendertrainings für Fachkräfte in der Entwicklungszusammenarbeit, die Arbeitsgruppe "Gender und Biodiversität", die Arbeitsgruppe "Beijing Follow Up" sowie die im Jahr 1998 gegründete Gruppe "Frauen und Wirtschaft".

Economic literacy

Letztere wird auch einen Schwerpunkt in der Zukunft des Vereins bilden: Unter dem Stichwort "economic literacy" (also "Wirtschaftsalphabetisierung von Frauen") geht es um die Erarbeitung von Inhalten und Methoden einer emanzipatorischen Erwachsenenbildungsmethode. Ein "erweitertes und politisches Ökonomieverständnis" dient dabei als Grundlage.

Das Ziel von Wirtschaftsalphabetisierung ist die "Ermächtigung von Frauen zur Diskurs-, Kritik- und Konfliktfähigkeit in der Ökonomie, die reflektierte Auseinandersetzung mit Wirtschaftstheorien und feministische Theoriebildung sowie die Einflussnahme auf und Mitgestaltung von Wirtschaftspolitik" (WIDE Festschrift, 2007). (red)