Regiedebüt der jungen peruanischen Filmemacherin Claudia Llosa
Redaktion
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"Madé" wird die junge Frau von ihren Freundinnen gerufen - "Madé", das ist die Abkürzung für "Madeinusa" (sprich: Ma-dé-nusa), und so wie seine Heldin heißt auch der Film: "Madeinusa - Das Mädchen aus den Anden", das Regiedebüt der jungen peruanischen Filmemacherin Claudia Llosa.
Der Alltag in dem Andendorf Manayaycuna, in dem Madeinusa (Magaly Solier) mit ihrer Familie lebt, scheint allerdings weniger von US-amerikanischen, als von katholischen und - sehr weltlichen - traditionellen Einflüssen geprägt (und zusammen ergibt das einen gefestigten Überbau, der den Männern bedeutend mehr Möglichkeiten einräumt als den Frauen). Aktuell bereitet man sich auf das Osterwochenende und die entsprechenden Feierlichkeiten inklusive Kür der "Heiligen Jungfrau" vor. Und just zu dieser Zeit verschlägt es auch eher zufällig einen jungen Mann (Carlo Juan de la Torre) aus Lima nach Manayaycuna. Madeinusa interessiert sich bald mehr für den Fremden als für ihre Wahl zur Dorfschönen, von welcher vor allem ihr eigener Vater zu profitieren gedenkt.
Llosa entwickelt diese Geschichte ganz langsam, immer wieder entlang von Handgriffen, Tätigkeiten, Prozeduren. Dabei umgeht sie - obwohl diese Beobachtungen fast dokumentarischen Charakter haben und nicht zuletzt die Trachten, Farben, Bilderwelt in den Blick rücken - die Fallen des Pittoresken und eröffnet ihrer Protagonistin schließlich eine neue Perspektive. (irr / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.10.2007)
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