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Im Gegensatz zur blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1988 ist diesmal die Welt bestens über die Ereignisse in Burma informiert.

Obwohl die Militärregierung alles unternimmt, um die Nachrichtenverbreitung per Internet zu unterbinden, erreichen von Demonstranten aufgenommene Bilder in Minutenschnelle die Nachrichtenagenturen, die sie weiterverbreiten.

Foto: APA/epa/Moemaka Media

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1988 hatte es mehrere Tage gedauert, bis erste Berichte über das Massaker in westlichen Medien veröffentlicht wurden. Bilder oder gar Videomaterial gab es kaum. „Ein Unterschied wie Tag und Nacht“ erzählt der Reporter Dominic Faulder.

Damals, berichtet er, lief der Großteil der Berichte über die Telefonleitung eines Hotels in Rangun, von dem zu dieser Zeit 90 Prozent der Auslandsgespräche ausgingen, was umgehend die Polizei auf den Plan rief.

Foto: APA/epa/Uthaiwan Boonloy

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Die Amateur-Reporter, die ihre Bilder von einem der 200 Internetcafés in Rangun an internationale Medien schicken, gehen ein erhebliches Risiko ein: Polizei und Geheimdienst machen Jagd auf Fotografen.

REUTERS/Democratic Voice of Burma

Dutzende exilburmesische Nachrichtenportale sammeln die Meldungen: eines der bekannteren ist „The Irrawaddy“. Die Redaktion sitzt in Thailand, User sind ausdrücklich aufgefordert, „Teil des Teams“ zu werden.

Screenshot: derStandard.at/irawaddy.org

Lwin Moe, der seit Ende 2003 bloggt, gibt Tipps, wie man der burmesischen Internet-Zensur (die Generäle verwenden ein Produkt der US-Firma Fortinet) entkommen kann. Laut einer Studie der Open Net Initiative aus dem Jahr 2005 gab es damals 35.000 private Internet-Anschlüsse, mittlerweile dürften es mehr sein.

Screenshot: derStandard.at - http://english.dvb.no/

Das Webportal Mizzima.tv, über das viele Bilder der Demonstationen in Rangun verbreitet wurden, bietet von Indien aus Videos als Stream und Podcast an.

Screenshot: derStandard.at - http://www.Mizzima.tv

Der in Norwegen beheimatete Rundfunksender Democratic Voice of Burma sendet auf Kurzwelle, per Satellit und Livestream und betreibt ein Nachrichtenportal. Kürzlich wurde die Sendezeit von zwei auf sieben Stunden pro Tag ausgedehnt, finanziert wird das Programm, das auch in Burma zu empfangen ist, unter anderem von mehreren europäischen Staaten.

Screenshot: derStandard.at - http://english.dvb.no/

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Auch das von der US-Regierung finanzierte National Endowment for Democracy unterstützt den Sender und etliche Nachrichten-Webseiten. Die Generäle schließen daraus, dass die Protestbewegung vom Ausland gelenkt sei. Das Bild zeigt eine Pressekonferenz des Myanmar Democracy Forum im philippinischen Quezon City. (bed/derStandard.at, 27.9.2007)

Link
International Herald Tribune: Myanmar junta links US to pro-democracy activists, says they have terror links

Foto: APA/epa/Francis R. Malasig