Teile des Parlaments wurden bereits erneuert. Den Umbau des Plenarsaals hält die FPÖ für zu teuer.

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Wien - Der FPÖ-Klub trägt die Pläne zum Umbau des Plenarsaals des Parlaments nicht mit. Grund dafür sind die veranschlagten Kosten von 21 Millionen Euro (plus/minus 30 Prozent). Nach Ansicht des damit befassten FPÖ-Abgeordneten Martin Graf wären eine behindertengerechte Adaptierung des Saals sowie die technische Erneuerung viel kostengünstiger möglich. Zudem gebe es eine Reihe anderer Probleme, sagte Graf im Gespräch mit der APA.

"Am stärksten betroffen"

In den Klubräumlichkeiten herrschen zum Teil "schlimme Zustände" - und die FPÖ sei "am stärksten betroffen". Mitarbeiter sitzen zu dritt auf 15 Quadratmeter und hätten auch keine Möglichkeit, ein Fenster zu öffnen. Zudem hätten nicht alle Abgeordneten adäquate Schreibtische, begründet Graf die Haltung der FPÖ zum Parlamentsumbau.

Sparsamer Umbau möglich

Als weiteres Argument gegen das "geplante Prestigeprojekt", mit dem die Fernsehübertragungen "behübscht" würden, führte der Abgeordnete die sinkende Zahl der Sitzungen an. So seien etwa für das zweite Halbjahr inklusive Reservetage lediglich zehn Sitzungstage angesetzt. "Einen schöneren Saal ohne Abgeordnete brauchen wir nicht." Außerdem müssten nicht alle 183 Plätze behindertengerecht umgebaut werden, so Graf weiter. Eine Adaptierung des veralterten Saals ist seiner Meinung nach daher mit weit weniger Aufwand möglich. Graf glaubt, dass ein angemessener, sparsamer Umbau mit drei bis sieben Millionen Euro möglich wäre.

Als weiteres Problem sieht er die Dauer der Umbauarbeiten von ein bis zwei Jahren. Zwei Fraktionen, eine davon sei die FPÖ, müssten aus ihren Klubräumen ausziehen, weil sich diese an der Hinterwand des Sitzungssaals befinden. (APA)