Leo, der Hase, soll Kindern die Geschichte Niederösterreichs beibringen.

Foto: DER STANDARD/Instant
Am 25. September wird im Wiener Konzerthaus der Staatspreis Multimedia & E-Business des Wirtschaftsministeriums vergeben. Mehr als 200 Entwickler haben ihre Projekte eingesandt, 21 kamen in die Endausscheidung. Knallig-bunte Präsentationen sind ebenso darunter wie innovative Jump-n-Run-Lernspiele. 1997 wurde der Preis erstmals von ORF Salzburg und Salzburg Research vergeben, ein Jahr später wurde er zum Staatspreis. Heute ist er vor allem eine Prestigeveranstaltung für das Wirtschaftsministerium, das darin eine Möglichkeit sieht, den IT-Standort Österreich möglichst bunt zu präsentieren.

Ein Blick auf die Nominierten-Liste zeigt: Pädagogisch wertvolle Programme haben gute Chancen, nominiert zu werden. Beim Greenpeace Sea Manager beispielsweise, der heuer in der Kategorie "Kultur, Unterhaltung und Spiele" nominiert wurde, ist der gewünschte Erziehungseffekt kaum zu übersehen. Das Spiel kann im Webbrowser gespielt werden, benötigt also keine Installation.

Es verwandelt den Spieler in den Manager eines Fischerei-Unternehmens. Der muss nicht nur möglichst viel Geld aus dem Meer rausholen, sondern gleichzeitig darauf achten, dass er die Meere nicht überfischt - und daneben auch noch die Kunden bei Laune halten. Auch beim Spiel Leo - ein Hase aus Österreich steht der Lerneffekt im Vordergrund: In dem Jump-and-Run-Spiel, das sich vornehmlich an Kinder richtet, lernen die Spieler die Geschichte von Niederösterreich kennen. Dabei kann man durch ein Steinzeitdorf ebenso hüpfen wie durch das Römerlager in Carnuntum (www.leo-dasspiel.at).

Auch Firmendarstellungen scheinen beliebt zu sein - vor allem, wenn sie schlicht und dennoch gestalterisch ansprechend.

Schon unter den Bewerbern in den allgemeinen Hauptkategorien finden sich zwei Firmenpräsentationen: einerseits der Podcast der Österreichischen Bundesbahnen, der den Bahnfahrern nicht nur regelmäßig aktualisierte Städteinformationen, sondern auch Nachrichten in akustischer Form für den iPod zur Verfügung stellt (http://podcast.oebb.at). Die Nominierungsjury lobte, dass sich die ÖBB mit Werbefenstern diskret zurückhält.

Das Webangebot des deutschen TV-Magazins Polylux (www.polylog.tv) hingegen beeindruckte die Jury vor allem, weil die Magazinredakteure durch das Forum auf der Seite ihre Zuschauer in die Ideen- und Themenfindung einbeziehen und sich mit ihnen interaktiv austauschen.

Der Innovationspreis, der zusätzlich zu den Staatspreisen vergeben wird, steht heuer unter dem Motto "Die Zukunft des digitalen Rundfunks" und ermuntert auch ausdrücklich Studenten zur Teilnahme. Darin wurde auch eine Idee von Studenten der FH Salzburg nominiert: der DVD-Spielfilm "Schau nicht zurück" (www.schaunichtzurueck.at), bei dem die Zuschauer über die Fernbedienung die Handlung des Filmes mitbestimmen können.

Und einen Sonderpreis gibt es auch heuer: Innovative Programme für mobile Endgeräte wie Handys werden heuer in einer eigenen Kategorie ausgezeichnet. Unter den Nominierten findet sich das Programm FuelSpy (www.fuelspy.at), das übers Internet die billigste Tankstelle in der Umgebung heraussucht und auf dem Handydisplay anzeigt. (jel/DER STANDARD, Printausgabe, 19.9.2007)