Graz - Essen, Wohnen und Mobilität haben Auswirkungen auf die Ökologie und damit auf die Natur. Der ökologische Fußabdruck drückt jene Spuren aus, die jeder Mensch im täglichen Leben auf der Erde hinterläßt. "Die Auswirkungen sind den Menschen nicht immer bewusst", erklärte Michael Narodoslawsky vom Institut für Ressourcenschonende und Nachhaltige Systeme (RNS) an der TU Graz im September. Auf Basis jahrelanger Forschungsarbeit hat der Forscher gemeinsam mit Kollegen und Studierenden und dem Ingenieurbüro Natan den Online-Rechner entwickelt, der die zentralen umweltrelevanten Aspekte des täglichen Lebens zusammenfasst.

Blick auf die eigene Lebensweise

"Mit dem Fußabdrucksrechner, der online für jeden zugänglich ist, wird errechnet, wie viel Natur eine Person durch ihre spezifische Lebensweise verbraucht", so Narodoslawsky. "Besondere Spitzen im Ergebnis sollen Hinweise liefern, wo jeder effektiv ansetzen kann, einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz zu leisten." In die Berechnungen fließt auch ein, wie ein Mensch sich ernährt, ob und wie viel er mit dem Auto fährt oder welche Art der Heizung in seinem Wohnbereich in Verwendung ist. Dabei werde sowohl der berufliche als auch der private Verbrauch berücksichtigt. Schadstoffe werden umfassend einbezogen und nicht auf CO2-Emissionen reduziert. "Das Resultat ist die Größe des persönlichen ökologischen Fußabdrucks, die - gemessen in Quadratmetern - verdeutlicht, wie viel Natur eine Person im täglichen Leben verbraucht."

Plattform

"Würde die gesamte Weltbevölkerung so leben wie ein durchschnittlicher Österreicher, bräuchte es drei Planeten von der Qualität der Erde" - zu dieser Erkenntnis hatte die Berechnung des "ökologischen Fußabdrucks" für einen durchschnittlichen Österreicher geführt, wie derStandard.at bereits berichtet hat. Um dieses Ergebnis sowie das dahinter stehende Konzept einer möglichst breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen, wurde in Österreich im Frühjahr die Plattform Footprint gegründet. Ihr gehören derzeit unter anderem der WWF, Greenpeace, Global 2000 und das Klimabündnis Österreich an. Weiters sind das Lebensministerium und Oekostrom Partner der Initiative.

Ersteres, nämlich das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, hat mit November auch eine eigene Plattform vorgestellt, auf welcher die Zukunftsfähigkeit des eigenen Lebensstils errechnet werden kann. (pte/red)