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Ruhm, Drogen, Groupies und der übrige Pop-Zuckerguss sind Billy Rubin egal. Denn ihm geht es um mehr: um das, was echt ist – und vergessen werden könnte. Oder schon vergessen ist. Denn auch er selbst, gibt der unter dem Namen Guru in der Alternative-Szene nicht unbekannte Wiener zu, habe nicht gewusst, dass Lieder, die jeder Teenie mitgrölt, viel älter sind, als bisher angenommen. "Eines Tages stolperte ich in Chicago bei einem Freund am Dachboden über eine Kiste voll Wachswalzen und Schellacks. Ich hörte, staunte – und wurde Billy Rubin." Rubin hat sich der musikalischen Volksbildung verschrieben: Er spielt und arrangiert Hadern wie "Smells like Teen Spirit", "Song 2" oder "Creep" so, "wie das die vergessenen ersten Arrangeure der Lieder in den 30er-Jahren getan haben". Also jazzig, verraucht und verrucht. Schon um 2000 startete Rubin die ersten Versuche – spürt aber, dass die Zeit erst jetzt wirklich reif ist, die authentische Ur-Version von "Black Hole Sun" zu spielen: Am Samstag begeisterte sein Trio die Besucher des "Diesel Days" im Wiener Arsenal, eine neue CD kommt im Herbst. Erste Hörproben gibt es aber schon – auf billyrubin.biz . (rott/ DER STANDARD Printausgabe 6.9.2007)