Frankfurt - Ratingagenturen sollten nach Ansicht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) für ihre Bewertungen geradestehen. "Sie sollten für ihre Bonitätsnoten haften", sagte PwC-Deutschland-Chef Hans Wagener der Financial Times Deutschland (FTD). Wegen ihrer Bedeutung für die Kapitalmärkte müssten die Agenturen und ihre Ratingverfahren zudem überwacht werden.

Wagener kritisierte, dass sich die Märkte zu sehr auf das Urteil der Ratingagenturen verließen. "Wenn ein 'AAA'-Rating auf einem Wertpapier steht, wird dies oft als risikolos angesehen", sagte er der Zeitung. Banken sollten sich bei der Risikobewertung künftig nicht mehr auf die externen Bonitätsbewertungen stützen, sondern ihre eigenen Risikosysteme verfeinern. Die Ratingagenturen wie Fitch, Moody's und Standard & Poor's (S&P) stehen seit dem Ausbruch der Krise an den Kapitalmärkten in der Kritik. Sie hätten viel zu spät auf die Entwicklungen reagiert, lautet der Vorwurf.

Die deutsche Bundesregierung hat bereits angekündigt, neue Vorschriften zu prüfen, und drängt auf europäische Maßnahmen. (Reuters, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.9.2007)