Jede Laus sucht ihr Haus. Besonders angetan hat es ihr das menschliche Haar, wo sie sich gerne immer wieder einnistet.

Verschiedene Pharma-Firmen produzieren jährlich mehrere Dutzend Anti-Läuse-Produkte mit unterschiedlicher Wirkung. Sprays, Salben und andere Cremes sollen helfen den unwillkommenen Gästen den Garaus zu machen.

Besonders beliebt sind die klassischen Anti-Läuse-Abtöter wie A-PAR oder Hedrin.

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In der Wiener Desinfektionsanstalt betont Anstaltsleiter Andreas Flaschner: "Egal welches Mittel - mit chemischer oder physikalischer Wirkung - das Um und Auf ist das Auskämmen der Nissen nach dem Einwirken, sonst bekommt man die Läuse nicht los."

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Die A-PAR-Lösung mit dem Wirkstoff Depallethrin wird mittlerweile weltweit als wirksamstes Mittel gegen Läuse verwendet. Für Elisabeth Maurer von der Schottenfeld-Apotheke in Wien, ein übliches Läusebekämpfungsmittel. Die Effizienz dieser Lösung wird mit fast 90 Prozent garantiert. Wichtig dabei, wie Maurer rät, sollte man das Mittel innerhalb von zwei Tagen nochmals auftragen um die Wirkung zu verstärken.

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Bei stärkerem Lausbefall sollte man auf die Hedrin-Lösung zurückgreifen, die die Läuse wie eine Folie umhüllt und abtötet.

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Ein Öl, das die Schottenfeld-Apotheke führt, ist Niemolind. Das Öl dieses Heilfetts wird aus den Neebäumen in Indien gewonnen. Bei den Nissen und kleineren Läusen kann das Öl Wachstumsstörungen hervorrufen. Maurer empfiehlt bei Behandlung mit Kindern, die Kleinen für einen Zeitraum von 14 Tagen vom Schulunterricht zu befreien, da die Behandlungsdauer bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen kann und eine Parasiten-Übertragung an Mitschüler verhindert. Nebenwirkungen sind möglich.

Die Abschreckung der Läuse mit ätherischen Ölen entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Angeboten werden in Österreich trotzdem eine Reihe von kopflausvernichtenden Alternativen, wie Zimt- oder Teebaumöl.

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Trotz massiven Gebrauchs von Anti-Läuse-Mitteln ist es mit der Abtötung nicht genug. Die Parasiten können sich vor allem in Kinder- und Schlafzimmern an Stoff- oder Plüschtieren festhaften, die den menschlichen Wirt erneut anfallen können. Hier empfiehlt die Pharmazeutin auf ein herkömmliches Mittel: die Stofftiere einfach für einen Tag in den Kühlschrank zu legen. Das friert die Schmarotzer ein und tötet sie ab.

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Ein Hausmittel, das immer wieder empfohlen wird, ist die Mayonnaise. Die Mayonnaise wirkt physikalisch, durch das Fett ersticken die Tiere laut Andreas Flaschner. Der enthaltene Essig weicht die Panzer auf. Wichtig sei hier wieder vor allem das Auskämmen, betont der Anstaltsleiter. Wissenschaftlich bewiesen ist die Wirkung allerdings nicht. (Oliver Dass/derStandard.at, 31. August 2007)