Markus Beyrer und Veit Sorger.

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Alpbach – Die österreichische Industrie glaubt nicht, dass das Land mit den erfolgten Pensionsreformen das Auslangen finden werde. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der längeren Lebenserwartung müsse es erneut zu Einschnitten im System kommen, meinten IV-Präsident Veit Sorger und -Generalsekretär Markus Beyrer im Rahmen der Wirtschaftsgespräche des Forum Alpbach.

Dabei gebe es drei Optionen: Entweder die Pensionen sinken, das Pensionseintrittsalter werde angehoben oder die Beiträge würden angehoben. Eine Hinaufsetzung des Pensionsalters "nach deutschem Muster" auf 67 Jahre würde von der Industrie begrüßt. Auch das faktische Pensionsalter müsse steigen.

"Massive Schwächen" gebe es bei der Beschäftigung der über-55-Jährigen. Mit einer Beschäftigungsquote von 31,8 Prozent in der Gruppe der 55 bis 65-Jährigen liege Österreich deutlich hinter dem OECD-Durchschnitt (51,8 Prozent) oder Dänemark (59,8 Prozent). Ein besonderer Dorn im Auge ist der IV das "weit geöffnete Scheunentor der Invaliditätspension", die in Österreich viel öfter angewandt werde als im EU-Durchschnitt. Auch die hohe Aufnahme im stationären Bereich sei nicht erklärbar, "es kann ja nicht sein, dass wir so viel kränker sind als andere Länder", so Beyrer. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.08.2007)