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Foto: REUTERS/Adnan Abidi

Herr James T. Kirk hat in der Vorwoche dieses gepostet: "Ich möchte den geschätzten Herrn Winder bitten, das unschöne Wort ,walken’ in seiner denglischen Bedeutung selbst als Thema für einen Wörterbucheintrag zu nehmen. Bei mir heißt nämlich walken ,flach pressen’, wie also einen Teig oder einen Loden. Wenn es also die Schistockindustrie schon schafft, die Stöcke ohne Schi auch sommers zu verkaufen, so warte ich nun, wie es gelingen wird, dies einzudeutschen. ,Walken’ ist einfach grauslich."

Ich möchte in meiner ästhetischen Wertung von "Walken" nicht gleich so weit gehen wie Herr Kirk, aber ich gebe gerne zu, dass das Auftauchen von Wörtern englischer Provenienz in deutschen Texten Momente der Irritation bewirken kann. Das deutsche "Walken" wird bekanntlich mit einem breiten "a" ausgesprochen, das englische "Walken" hingegen mit einem offenen "o", sodass bei der Lektüre im Gehirn des unbefangenen Lesers der Eindruck einer verwirrenden akustischen Zweideutigkeit entstehen mag. Desgleichen könnte man beim Auftauchen des Wortes "Talk" eigentlich an das Mineral denken, aber in der Regel wird es wohl eher um das englische "Gespräch, Plauderei" gehen ("Talk im Extrazimmer"). Ähnlich doppeldeutig erscheint das Wort "Brand", das, wenn das englische "Bränd" gemeint ist, so viel bedeutet wie "Marke" ("Brand X") und nicht die Feuersbrunst. Ich nehme an, dass den p.t. Lesern sicher noch ein paar deutsch-englische Wort-Janusköpfe von ähnlichen Zuschnitt untergekommen sind – und vielleicht hat ja auch der eine oder andere eine hübsche deutsche Übersetzung für das "Walken" – das (d)englische – parat...