Wien – „Das ist an Absurdität nicht zu übertreffen“ – FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky gibt sich erbost: „Die zeigen ein Auge und ein Ohr und behaupten, das ist der Strache. Wir werden natürlich klagen.“

Juristisch vorgehen will Vilimsky gegen die Tageszeitung Österreich. Im ORF-Sommergespräch hatte Herausgeber Wolfgang Fellner ein unscharfes Foto präsentiert, das junge Burschen beim Strammstehen zeigt; in seiner Mittwochausgabe druckte das Boulevardblatt das Bild dann ab. Zu sehen sei darauf eine Versammlung der rechtsextremen Wiking-Jugend Anfang der Neunziger in Deutschland. Mittendrin will Österreich Strache ausgemacht haben.

Gehört das verschwommene Gesicht auf dem Foto tatsächlich dem FPÖ-Chef? Anfangs erwiderten die Blauen nur ein knappes „kein Kommentar“. Gegenüber dem Standard legt sich Generalsekretär Vilimsky nun fest: „Natürlich ist das nicht Strache.“ Strache sei nie Mitglied der neonazistischen deutschen Wiking-Jugend, die 1994 verboten wurde, gewesen, noch irgendeiner anderen rechtsextremen Organisation. Ebensowenig habe ihn die Polizei jemals, wie laut Österreich in einer Vorstandssitzung der FPÖ zur Sprache gekommen sei, bei einer derartigen Veranstaltung festgenommen.

„In jungen Jahren war Strache ein politisch Suchender“, gibt Vilimsky freilich auch zu bedenken: „Er hatte mal da, mal dort Berührungspunkte.“ Überdies sei bekannt, dass die Tochter Norbert Burgers (Gründer der rechtsextremen NDP, Anm.) Straches Jugendliebe war. „Und Burger war nicht gerade bei der RAF.“ (Gerald John/DER STANDARD, Printausgabe, 23.8.2007)