Können Superhelden ein bürgerliches Leben führen? Oder sind sie doch zu feurig? - "Fantastic Four".

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Eine unbequeme Wahrheit lautet diesmal, dass die seltsamen Wetterphänomene nicht auf die globale Erderwärmung zurückzuführen sind. Vielmehr ist der Einfluss eines mit seinem Surfboard verwachsenen, ganz in Silber gehaltenen Fremdlings aus dem All daran schuld: Im Dienste eines Weltenschluckers stehend, bereitet er dessen Ausbeutung der Erde vor.

Fantastic Four - The Rise of the Silver Surfer, das Sequel der Marvel-Comicadaption von 2005, ist vom (ansehnlich zügigen) Beginn an der Logik eines B-Movies verpflichtet: Ökologische Schreckenszenarios werden auf sensationalistische Bilder verdichtet und in knappe Erzählmuster eingebunden. Wie schon beim ersten Antreten der vier Superhelden werden auch diesmal satirische Töne angeschlagen - wobei nicht ganz klar wird, inwieweit der komische Effekt immer beabsichtigt ist.

Mitunter wirken die Dialoge so, als wären sie einer TV-Soap entnommen. Als Kontrast zu psychologischen Defekten anderer Leinwand-Comicfiguren ist dies allerdings geradezu erfrischend. So gerät die Hochzeit von Mr. Fantastic (Ioan Gruffudd) und Invisible Woman (Jessica Alba) etwa zum Fiasko, weil sich das Weltgeschehen zwischen die beiden drängt. Können Superhelden ein bürgerliches Leben führen? Die optisch auffällige Patchwork-Viererbande bekämpft innere Turbulenzen wie jene auf der Erde mit einem Scherz auf den Lippen. (kam / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.8.2007)