"Nachts werde ich von meinem Hunger wachgehalten und davon, dass ich nicht weiß, wie ich liegen soll, weil alles schmerzt, weil meine Knochen wehtun auf der Matratze, ich schiebe mir die Handflächen unter die Hüftknochen, wenigstens irgend etwas zwischen den Knochen und dem Bett..." (Lena S.)

"Ich habe irgendwo gewusst, dass ich zu dünn bin, nicht nur nicht zu dick, sondern tatsächlich untergewichtig. Ich habe auch gewusst, dass ich daran sterben kann. Aber gefühlt habe ich es niemals. Gefühlt waren überdimensionierte Mengen. Gefühlt waren Übergewicht, Schwere, Hässlichkeit, Fettpolster am Po, am Bauch, an den Beinen. Stellen, an denen tatsächlich nur noch Knochen waren..." (dies.)
Foto: Der Standard/Cremer

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"Jahre mit Unglücklichsein, danach Jahre mit Hungern, Frieren, Rechnen, Isolieren und wieder Unglücklichsein." (Lena S.)

"Ich geriet mehr und mehr in Abhängigkeit vom Essen bzw. Nichtessen. Der Zeiger der Waage beherrschte mich von nun an tagein, tagaus, und nur noch mein geringer werdendes Gewicht zählte." (Kathrin S.)

"Ich muss wieder abnehmen! Für alle Fehler, die ich gemacht habe, muss ich mich bestrafen und wenn es mit Hungern ist. Mir selbst muss ich beweisen, dass ich wenigstens eine Sache kann, nämlich abnehmen." (dies.)
Foto: Archiv

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"Nach der Schule zerschneide ich einen Apfel in acht Teile und esse zur vollen Stunde einen Apfelmond." (Helene F.)

"Fünfhundert Kalorien Tagesration. Genug für Zwergpinscher, unglücklich Verliebte und Selbstmörder, steht auf der Kalorientabelle von Mirapront." (dies.)

"Einsechsundsiebzig und neununddreißig Kilo. Hunger zum Schreien." (dies.)
Foto: Reuters

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"42 Kilo! Mir ist schlotterkalt. Seit mindestens zwei Stunden versuche ich nun schon, mich so fest in meine Bettdecke einzuwickeln, wie ich kann und trotzdem wird es nicht wärmer..." (C. Feher)

"Wenn mein Magen ganz leer ist, fühlt sich alles in mir wund an, dennoch fühle ich mich befreit. Während ich wach liege, lausche ich dem vertrauten Knurren meines Magens und male mir aus, was ich alles essen werden, wenn ich erst richtig schlank bin." (dies.)
Foto: APA/Netzwerk Essstörungen
"Es kann doch nicht mein Leben sein, dass ich mein Gesicht dauernd in eine Kloschale stecke. Wo bleibt da die Selbstachtung?" (Andrea K.)

"Ich habe furchtbar schlechte Zähne. Und alles Kronen. Und das kann schon eine Nachwirkung von dem gewesen sein." (Silvia M.)

"Ich bin gesund, aber was ist eben gesund? Ich weiß sicher ganz genau, dass ich immer sehr aufs Essen schauen werde, weil es einfach wichtig ist für mich. Aber dass das Krankhafte einfach nicht mehr da ist." (Emma L.)

(dieStandard.at/dabu, 22.08.2007)
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