"Wildes Herz Afrika" heißt jene neue britische Serie, in der das ZDF seit Freitagabend in sechs Teilen eine Familie aus dem kalten Bristol nach Afrika schickt (wohin genau, spielt keine Rolle), um vorderhand im Urlaub einen kleinen Affen auszusetzen, in Wirklichkeit aber die zuhause unlösbaren Probleme des Patchwork-Familiendaseins zu lösen. Dass Afrika dabei in bester Film- und Fernsehtradition nur als Kulisse dient (während nirgendwo die Sonne schöner untergeht, darf eine schwarze Haushälterin Tee einschenken und erzählen, dass es hier früher ganz viele Tiere gegeben hat), verwundert weniger als der Umstand, dass sich am Prinzip der europäischen Selbsterkenntnis durch das afrikanische Fremde seit Joseph Conrad nichts geändert hat.
TV-Tagebuch
Kleine Affen in "Wildes Herz Afrika"
In der ZDF-Serie dient Afrika in bester Film- und Fernsehtradition nur als Kulisse - Gnu und Gazelle kann's egal sein ...