Standard-Volontär Christoph Böhmdorfer (27): "Happenings reichen nicht."

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Die Auftritte von Benedikt XVI. erinnern an Live-Konzerte. Man geht mit einer gewissen Neugierde hin und nimmt ein erhebendes Gefühl mit, das einen bald danach verlässt. Ein Papst-Besuch wird zu einem Papst-Happening und Teil der Popkultur. Dass Benedikt XVI. weiter mit erzkatholischer Härte Verhütung verbietet, den Zölibat predigt und Frauen die Priesterweihe verweigert, wird ihm als eine Art konservative Schrulligkeit verziehen. Jetzt, wo Papst-Mögen sexy ist. Das wird nicht so bleiben. Benedikt XVI. hat der Jugend nichts zu sagen. Er versteht die Lebensumstände und Probleme junger Menschen nicht. Der Papst profitiert von einer Sympathiewelle, die vor allem im deutschsprachigen Raum ihren Ursprung hat. Doch auf Dauer werden Happenings nicht reichen. Dann wird die Pop-Karawane weiterziehen. (Christoph Böhmdorfer, DER STANDARD Printausgabe, 7./8.8.2007)