Schon jetzt gibt es heiße Kandidaten für das österreichische Wort oder Unwort des Jahres 2007: Komatrinken, Gackerlsackerl, Neutralitätsflieger. Aber auch die zunehmend dem Aufregungsjournalismus anheim fallende Meteorologie könnte heuer ein Unwörtchen mitreden. Zum Beispiel: "Starkregen".

Das Wetter steht ja bereits weltweit chronisch unter Klimaschock. Am Mittwoch erst trocknete der Gardasee aus. (ORF-Teletext, Presse). Was gar nicht mehr notwendig gewesen wäre, denn eine Woche davor hatte sich die komplette Apenninenhalbinsel warm verabschiedet: "Italien brennt." (Österreich). Auch im Inland vollzieht sich sukzessive der Wandel vom Wetter zum Unwetter.

Glutsonne

Regen allein wäre keine Ankündigung mehr Wert. Wenn sich in Trockenzeiten einmal etwas Feuchtes vom Westen anmeldet, dann muss es schon ein mit Katastrophenwarnungen bestückter "Starkregen" sein. Überflüssig? Mag sein, aber die Wetterkunstsprache ließe sich ausbauen: Tagsüber noch einmal Glutsonne, in den Niederungen zäher Depressionsnebel.

Schon nähert sich eine Eiskaltfront mit Starkregen, Prasselhagel in den Tälern und Brunzelschnee in Mittelgebirgslagen. (Daniel Glattauer, DER STANDARD Printausgabe, 4./5.8.2007)