Wenn Vorstandsdirektoren einer Bank die Spekulationsgeschäfte einer Bank selbst nicht verstehen, dann - dann passiert gar nichts. Im Bawag-Prozess sagte Vorstandsdirektor Büttner, er habe wegen der Flöttl-Spekulationen Bauchweh gehabt, sei von Elsner abgebürstet worden und habe daraufhin bei den Salzburger Festspielen versucht, ein Aufsichtsratsmitglied vom Mitbesitzer Bayerische Landesbank für die Causa zu interessieren.

Bewaffnet war er mit einem Papier, mithilfe dessen ihm sein Untergebener die Geschäfte darstellte: "Ob ich das Papier verstanden habe, weiß ich nicht."

Aus dem Versuch, die Bayern zu alarmieren, wurde nichts, auch deshalb, weil bei den Festspielen das Gesellschaftliche im Vordergrund stand. Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf. Wir haben uns also die Vorgänge in einer Großbank bisher falsch vorgestellt. Auch scheinen nicht nur die ahnungslosen roten Gewerkschafter eine äußerst nonchalante Haltung eingenommen zu haben, sondern auch die eher konservativen Bayern-Banker. Die sollen, laut Büttner, über die Flöttl-Geschäfte sogar begeistert gewesen sein. Seliges Vertrauen, so weit man ringsherum blicken kann. (Hans Rauscher, DER STANDARD, Printausgabe, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 01.08.2007)