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Die Österreicher sind vorsorgebewusst

Foto: AP Photo/Kai-Uwe Knoth
Wien - Die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen in Österreich sind gegenüber 2005 im vergangenen Jahr um zwei Prozent gestiegen, meldete der Hauptverband der Sozialversicherungsträger am Donnerstag. Insgesamt kam man österreichweit auf 791.370 Untersuchungen, zählt man die gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen bei Frauen hinzu, sind es 903.647. Unzufrieden ist Josef Probst, stellvertretender Generaldirektor im Hauptverband, hingegen mit der elektronischen Übermittlung der Daten durch die Ärzte.

Alle drei Jahre zur Vorsorge

Durchschnittlich nehmen die Versicherten alle drei Jahre eine solche Untersuchung in Anspruch, was in Summe "eine im internationalen Vergleich einzigartige Teilnehmerquote von rund 40 Prozent" ergibt, so Probst. Zwar sind die Westösterreicher immer noch die gesundheitsbewussteren, doch vergangenes Jahr gab es in Wien einen Rekordzuwachs an Untersuchungswilligen. Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) konnte 2006 129.000 Teilnehmer an der kostenlosen Vorsorgeuntersuchung zählen, was einer Zunahme gegenüber dem Jahr 2005 von fast zehn Prozent entspricht.

Neue Untersuchung

Das Programm der Untersuchung wurde 2005 überarbeitet und erweitert. "Das neue Vorsorgeprogramm zielt auf diese maßgeblichen, beeinflussbaren Gesundheitsrisiken wie Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen und Bewegungsmangel", betonte Probst. Mit der Neugestaltung der Vorsorgeuntersuchung wurde 2005 auch die Koloskopie (Darmkrebsspiegelung) für Patienten ab 50 als Vorsorgeleistung aufgenommen. Um die Sicherheit und Qualität dieser Untersuchung für Patienten zu erhöhen, hat der Hauptverband in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) und der Ärztekammer Wien in einem Pilotprojekt ein neues Qualitätszertifikat entwickelt.

Patientendaten werden nicht übermittelt

Für Unzufriedenheit sorgt die Entwicklung bei der vor über zwei Jahren mit der Ärztekammer vereinbarten elektronischen Datenübermittlung zu den Vorsorgeuntersuchungen. Laut Pressesprecher Dieter Holzweber kann man beim Verhalten der Ärzte von einer "aktiven Weigerung" sprechen, heuer seien erst 350 elektronische Datenblätter eingelangt. Die Angst vor dem gläsernen Patienten lässt Probst dabei nicht gelten: "Die Patientendaten im Befundbogen werden im Hauptverband anonymisiert und dienen anschließend anonymen statistischen Auswertungen, wie sie gesetzlich vorgeschrieben sind". Die Verarbeitung sei zudem von der Datenschutzkommission per Bescheid genehmigt. (APA)