Die zunehmende Zahl von Flüchtlingen aus dem Irak wird für Jordanien immer mehr zu einem Sicherheitsproblem. Wie der Generalsekretär des jordanischen Innenministeriums, Mukheimar Abu-Jamous, erklärte, sind 750.000 von ihnen vor der Gewalt in ihrer Heimat nach Jordanien geflohen. Dies koste Jordanien rund eine Milliarde Dollar (728 Mio. Euro) im Jahr. Sein Land brauche dringend Unterstützung, erklärte Abu Jamous. Auch Syrien forderte bei der Konferenz Hilfe zur Bewältigung des Flüchtlingsproblems.
Syrien fordert US-Verantwortung
Der syrische Delegationsleiter Milad Attiyeh rief Washington und Bagdad zu einem stärken Engagement in der Flüchtlingsfrage auf. Es falle in die "Zuständigkeit der irakischen Regierung", die Voraussetzungen für eine Rückkehr der Vertriebenen zu schaffen, erklärte Attiyeh. Die USA "als Besatzungsmacht" müssten ihrerseits "Verantwortung übernehmen", indem sie den Aufnahmestaaten der Flüchtlinge eine "ernsthafte und reale Unterstützung" gewährten, fügte er hinzu.
Der irakische Delegationsleiter Mohamed al Haj al Mud bat die Nachbarstaaten um "Unterstützung bei der Überwindung dieser schwierigen Phase". Die Aufnahmeländer sollten den Flüchtlingen Schulunterricht und gesundheitliche Versorgung gewähren, appellierte der Diplomat. Das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) hat jüngst 90 Millionen Euro für die Betreuung der Irak-Flüchtlinge gefordert, bisher aber nur 48 Millionen Euro erhalten.