Abtreibung
Graz: "Aufklärungsinitiative" der "Jugend für das Leben" läuft
Sozialistische Jugend fordert ein Ende der "Propaganda" der AbtreibungsgegenerInnen, die meinen, "Abtreibung geht uns alle an!"
Graz - Noch bis Samstag läuft in der steirischen Landeshauptstadt die diesjährige Sommeraktion der Anti-Abtreibungsorganisation "Jugend für das
Leben". Unter dem Motto "Aktion Gute Hoffnung. Österreich in
anderen Umständen" wird für eine mehrjährige, österreichweite Initiative für "Aufklärung", wie es "Jugend für das Leben" in einer Aussendung bezeichnet, mobil gemacht. Mit mehreren tausend Infopaketen, die von freiwilligen HelferInnen an
Grazer Haushalte verteilt werden, will man für "die
Schönheit und Würde des ungeborenen Lebens sensibilisieren" und "Frauen 'Gute Hoffnung'" vermitteln, heißt es von Seiten der Organisation. Außerdem findet ein Infoabend mit dem Titel "Tränen nach der Abtreibung" statt.
Plastikföten inklusive
Den Auftakt der Initiative am Montag hat die Sozialistische Jugend schon mit Gegenaktionen begleitet, deren Frauensprecherin Stefanie Vasold hinter der Fassade des Aufklärungsbemühens der AbtreibungsgegnerInnen ein "klerikal-konservatives Frauen-verachtendes Weltbild" ortet. "Hände weg von der Fristenregelung", fordert sie, auch angesichts des Inhalts der Informationspakete der "Jugend für das Leben" alarmiert. Es finden sich hier neben einem "Infofolder" und einem Brief über die Anliegen der Organisation auch ein originalgetreues Modell eines ungeborenen Kindes im
Alter von zehn Wochen. Laut "Jugend für das Leben"-Pressesprecherin Margret
Parzmair soll der Inhalt "vor allem die faszinierende
Entwicklung des ungeborenen Kindes" aufzeigen und zum "Nachdenken über das
Lebensrecht jedes Menschen anregen". Weiters solle besonders Frauen durch die Anti-Abtreibungs-Aktion "Mut und
Hoffnung" gemacht werden. Das Motto: Keine schwangere Frau im Stich lassen, denn "Abtreibung geht uns alle an".
Selbstbestimmung sicherstellen
Eine Ansage, mit der die SJ nicht zurecht kommt: Die Fristenlösung und die darin implizierte Selbstbestimmung sei den AbreibungsgegnerInnen ein Dorn im Auge, so Vasold. Solange die fundamentalistischen AbtreibungsgegnerInnen aktiv seien, solle auch sichergestellt sein, dass Frauen ohne den Psychoterror durch
Plastik-Embronen und Beschimpfungen entsprechende Einrichtungen
erreichen können. Eine umfassende Wegweise-Regelung sei dringend geboten. Auch die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs auf Krankenschein wäre an der Zeit, so Torsten Engelage, Vorsitzender der SJ: "Der Zugang zu einer Abtreibung darf nicht mit einer
finanziellen Hürden belegt sein, wenn sich Frauen in einer solchen
Notsituation befinden", betonte er abschließend. (red)